Auch im Gebiet westlich von Gerlingen ist am Wochenende ausführlich gesucht worden – mit Hund, Hubschrauber und Motorrädern. Foto: factum/Granville

Mit mehreren Suchhundestaffeln ist am Montag weiter nach der vermissten Christa N. gesucht worden. Mehr als 30 Hundeführer und andere Einsatzkräfte waren mit rund 20 Hunden am Ort.

Gerlingen - Sie sind aus Besigheim gekommen, aus Ludwigsburg, von Stuttgart und aus verschiedenen anderen Orten im Kreis Ludwigsburg. Das Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst haben am Montagnachmittag auf Anforderung der Kriminalpolizei Ludwigsburg beim Schloss Solitude eine große Suchaktion nach Christa N. gestartet. Die 81 Jahre alte Frau aus Gerlingen wird seit dem vergangenen Freitag vermisst. Mehr als 30 Hundeführer und andere Einsatzkräfte waren mit rund 20 Hunden am Ort. Alle sind am Nachmittag von ihrer Arbeitsstelle weggerufen worden.

Ein großes Waldgebiet südlich des Schlosses wurde zu Fuß durchsucht, Stück für Stück, aufgeteilt in drei Abschnitte. Der Einsatz, der gegen 16 Uhr begonnen hat, war am frühen Abend noch nicht beendet. „Das Gebiet ist sehr groß“, sagte der Einsatzleiter des Roten Kreuzes, Enrico Franzen aus Stuttgart.

Zur Fahndung mit den auf die Fläche spezialisierten Suchhunden hatte sich die Polizei entschlossen, weil am Wochenende nur mit Personenspürhunden zwei konkreten Fährten nachgegangen worden war. Eine begann an der Wohnung von Christa N. und endete am Schloss Solitude. Einer weiteren Fährte in der Nähe einer Getränkehandlung in Gerlingen konnte der Hund nur kurze Zeit folgen. Außerdem wurde ein Hubschrauber eingesetzt.

Keine Hinweise in der Wohnung

„Es hat keine Hinweise in der Wohnung der Gesuchten gegeben“, sagte eine Sprecherin der Polizei. Man habe zunächst alle Orte überprüft, an denen die Seniorin sich gerne aufgehalten habe, ebenso seien Bekannte und Nachbarn befragt. Alle Kliniken und der Rettungsdienst seien angefragt worden, und man habe sich über den Gesundheitszustand der Frau erkundigt. Zum Programm einer solchen Fahndung, so die Sprecherin, zähle auch die Handyortung – aber Christa N. besitze kein Mobiltelefon. Am Montag veröffentlichte die Polizei ein weiteres Bild der Frau.

„Wir haben keinen Anhaltspunkt, wo sie stecken könnte“, sagte ein Verwandter von Christa N. unserer Zeitung. Seine Großtante leide an „demenziellen Erscheinungen“, sie sei von einem Sozialdienst täglich aufgesucht worden. Zudem hätte die anderen Mitbewohner im Haus „gut nachbarschaftlich“ nach ihr geschaut. Als der Mitarbeiter des Dienstes seine Großtante am Freitag nicht antraf, sei der gesetzliche Betreuer verständigt worden – und der habe dann in Absprache mit den Angehörigen die Vermisstenanzeige erstattet. Die Polizei habe die Wohnung durchsucht und als erstes Kontakt zu allen erdenklichen Bezugspersonen hergestellt. Man habe keine Hinweise gefunden, dass die Gesuchte geplant weggegangen oder gar verreist sei.