Seit dem vergangenen Mittwoch wird in Backnang eine 22-Jährige vermisst (Symbolbild). Foto: Phillip Weingand / STZN

Im Fall der vermissten 22-Jährigen aus Backnang-Strümpfelbach hat die Polizei einen 24 Jahre alten Mann festgenommen. Er soll in Verbindung zur Familie stehen. Von der Vermissten fehlt noch jede Spur.

Backnang - Im Fall der vermissten 22-jährigen Frau aus Backnang hat es jetzt eine Festnahme gegeben: Laut Angaben der Polizei sitzt ein 24-jähriger Tatverdächtiger in Untersuchungshaft. Der Mann aus dem Landkreis Ludwigsburg sei während der Ermittlungen in das Visier der Kriminalpolizei geraten. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragte daher einen Haftbefehl, den eine zuständige Haftrichterin erließ und in Vollzug setzte.

Spurensuche auf der Mülldeponie Steinbach

Was die Vermisste angeht, gibt es noch immer keine Gewissheit. „Wir müssen aber leider vom Schlimmsten ausgehen“, so ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Nach der Öffentlichkeitsfahndung seien zwar einige Hinweise eingegangen. Diese hätten die Ermittler jedoch nicht entscheidend weitergebracht. Kripo und Staatsanwaltschaft gehen inzwischen von einem Gewaltverbrechen aus. „Aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse gehen wir davon aus, dass der 24 Jahre alte Mann die Frau getötet hat“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Aus diesem Grund hat die Kriminalpolizei Waiblingen die Ermittlungsgruppe „Flur“ eingerichtet, in der nun Informationen und eingehende Hinweise gebündelt, bewertet und abgearbeitet werden. Der Name der Sonderkommission leitet sich ab von der Wohnanschrift der Vermissten.

Ein Polizeisprecher bestätigt, dass es am späten Samstagabend eine größere Durchsuchungsaktion auf einer Mülldeponie in Backnang-Steinbach gegeben habe. Laut einem Bericht der „Backnanger Kreiszeitung“ wurde dabei nach einem Teppich gesucht, den der Lebensgefährte der Vermissten abgegeben haben soll. Ob dies zutrifft und ob es sich bei dem Festgenommenen um eben diesen Lebensgefährten handelt, wollte ein Polizeisprecher nicht kommentieren. Die Durchsuchung in Steinbach sei allerdings erfolglos gewesen.

Deutschlandweit große Anteilnahme am Vermisstenfall aus Backnang

Die Waiblinger Kriminalpolizei bittet zur Aufklärung des Falles um Zeugenhinweise, die unter der Telefonnummer 0 71 51/95 00 entgegengenommen werden. Das bislang letzte Lebenszeichen von der 22-Jährigen habe es am Mittwochabend gegeben, so ein Sprecher. Besonders wichtig sei für die Polizei zu wissen, ob die Vermisste zu diesem Zeitpunkt oder später gesehen wurde, ob sie dabei allein oder in Begleitung unterwegs war und ob sie zu Fuß oder in einem Auto gesehen wurde. Die Vermisste Katharina K. wird beschrieben als etwa 1,70 Meter groß, mit blonden, schulterlangen Haaren und blauen Augen.

Der Vermisstenfall hatte im Internet große Aufmerksamkeit erregt. Angehörige der Vermissten wandten sich mit verzweifelten Posts an die Öffentlichkeit. Tausende Facebooknutzer aus ganz Deutschland teilten Artikel mit dem Fahndungsfoto der jungen Frau, drückten ihre Anteilnahme aus – und die Hoffnung, dass der Vermisstenfall ein gutes Ende nehmen werde. Einzelne Backnanger überlegten sogar, in Gruppen loszuziehen und auf eigene Faust nach der 22-Jährigen zu suchen.