Auch Finanzbeamte können manchmal ziemlich dreist sein. Foto: dpa

Angeblicher Finanzbeamter entpuppt sich als Betrüger – eine solche Meldung wurde dieser Tage aus Donaueschingen verbreitet. Doch in Wirklichkeit war es genau umgekehrt.


Donaueschingen - Da blieb den Beamten vom Donaueschinger Polizeirevier die Spucke weg: Ein „unglaublich dreister Betrüger“, so meldeten sie dieser Tage, habe eine 81-jährige Frau um mehrere hundert Euro erleichtert. Am Donnerstag vor einer Woche habe der auffällig „seriös wirkende“ Herr bei ihr geklingelt, sich als Finanzbeamter vorgestellt und eine angebliche Steuernachzahlung eingefordert. Als wenige Tage später die Geldübergabe anstand, hatte dies die Frau jedoch vergessen. So fuhr der Mann sie höchstpersönlich zur nächsten Bankfiliale und kassierte. Als die Tochter der 81-Jährigen davon erfuhr, ging sie zur Polizei. Die Beamten fahndeten zwei Tage nach dem etwa 40 Jahre alten Brillenträger mit weißem Kombi und fand ihn schließlich – im Finanzamt. Kleinlaut erging jetzt die Richtigstellung: Es habe sich nicht um Betrug, sondern um eine „rechtmäßige Diensthandlung“ mit Quittung und Dienstsiegel gehandelt. Der Täter sei kein Betrüger gewesen, sondern wirklich ein Finanzbeamter. Nur die Worte „unglaublich dreist“ nahm die Polizei nicht zurück.