Nach Angaben des Gesundheitsministeriums werden nun insgesamt 300 000 Kilogramm Fleisch zurückgerufen. Foto: dpa-tmn/Helmholtz-Zentrum Für Infektion

Listerien in Wurstwaren sollen bereits für mehrere Todesfälle verantwortlich sein. Nachdem ein deutscher Hersteller insolvent ist, ruft nun eine niederländische Firma 300.000 Kilogramm Fleisch zurück.

Aalsmeer - Wegen des möglichen Befalls mit Listerien hat der niederländische Wurstwarenbetrieb Offerman nach eigener Darstellung nun die gesamte Produktion der betroffenen Fabrik aus dem Handel genommen. Es gehe um alle in der Fabrik in Aalsmeer seit September verschnittenen und verpackten Wurstwaren, teilte das Unternehmen am späten Freitagabend in Aalsmeer mit. Die Produktion wurde bereits am Donnerstag stillgelegt, nachdem die Keime entdeckt worden waren.

Die Gesundheitsbehörden hatten zuvor festgestellt, dass in den vergangenen zwei Jahren drei Menschen durch Listerien in Wurstwaren dieser Firma gestorben waren. Eine Frau hatte eine Fehlgeburt erlitten. Daraufhin waren die Kontrollen verschärft worden.

Kein Zusammenhang zu Listerien-Fall in Deutschland

Bislang gibt es keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zu dem Listerien-Fall in Deutschland. Nach Informationen der Aufsichtsbehörde für Nahrungsmittel wurden die betroffenen Produkte nicht nach Deutschland exportiert.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums werden nun insgesamt 300 000 Kilogramm Fleisch zurückgerufen. „Dies ist ein ernster Vorfall, bei dem nun hart durchgegriffen wird“, teilte Gesundheitsminister Bruno Bruins mit. Zunächst hatte die Firma am Donnerstag nur einen Teil der Produkte zurückgerufen. Nun geht es um alle rund 250 Produkte.