Der Straßenraum ist nach wie vor überwiegend an den Autos ausgerichtet, zum Beispiel in der Esslinger Kiesstraße. Foto: Roberto Bulgrin

Nach wie vor nimmt vor allem der Kfz-Verkehr den Straßenraum in Anspruch. Zugleich ist er der größte Klimasünder im Land. Mehr Raum für Fußgänger, Fahrräder, Busse und Bahn könnte die Verkehrswende voranbringen

Ein steiles Ziel – und ein tiefes Jammertal: Bis 2030 will Baden-Württemberg die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 65 Prozent senken. Doch ausgerechnet der größte Emittent mit einem Anteil von 27 Prozent am klimaschädlichen Gesamtausstoß liegt weit hinten: 55 Prozent weniger CO2-Äquivalente soll der Verkehr 2030 in die Luft blasen, 99 Prozent seiner Emissionen stammen vom Straßenverkehr. Der größte Klimasünder im Land verfehlt auch im Vergleich mit allen anderen Sektoren die Etappenziele um Längen: Laut Zahlen des Landes von 2021 – jüngere liegen nicht vor – gingen die Emissionen des Verkehrs seit 1990 um kümmerliche 2,5 Prozent zurück. Beispiel aus anderen Bereichen: In der Energiewirtschaft waren es 7,3 Prozent, in der Industrie 36,3 Prozent, in der Landwirtschaft 20,8 Prozent.