Voraussichtlich noch bis Ende Juli wird am Heilandsplatz gebaut. Foto: Brand

Zwei Baustellen sorgen im Stadtbezirk regelmäßig für Chaos auf den Straßen. Besonders stark wirken sich die Bauarbeiten am Heilandsplatz auf den Verkehr aus.

S-Ost - Stadtbahnfahren mit der U 4 und der U 9 macht zurzeit wenig Spaß. Zu den Hauptverkehrszeiten geht im Abschnitt zwischen Stöckach und Bergfriedhof oft wenig bis nichts voran. Verspätungen sind fast schon normal, manche Bahnen fallen ganz aus. Den Fahrern bleibt dann oft nichts übrig, als per Durchsage auf das hinzuweisen, was die Fahrgäste längst gesehen haben: „Wegen hohen Verkehrsaufkommens kommt es zu Verspätungen . . .“. Auch der Busverkehr der Linien 40, 42 und 56 ist im Stuttgarter Osten immer wieder massiv beeinträchtigt. Schuld an den Problemen sind nicht etwa die Streiks bei der Bahn oder in Kitas, wobei beides zu spürbar mehr Verkehr führt. Es sind die permanenten Staus auf den Hauptverkehrsachsen, ausgelöst durch stärkeren Durchgangsverkehr und viele Baustellen mit Umleitungen, die Stadtbahnen und Busse ausbremsen.

Besonders stark wirken sich die Bauarbeiten am Heilandsplatz auf den Verkehr aus. Dort tauscht die Netze BW GmbH seit Mitte April und voraussichtlich noch bis Ende Juli die Gas- und Wasserleitungen aus. Hintergrund ist, dass in dem Bereich ein neuer Entwässerungskanal geplant ist und die Leitungen deswegen verlegt werden müssen. Gebaggert und geschaufelt wird zwischen der Hausnummer 36 in der Werderstraße und dem Kreisverkehr am Heilandsplatz. Deswegen sind dieser Abschnitt der Werderstraße und die Einmündung der Sickstraße in den Kreisverkehr nach Angaben der Netze BW während der gesamten Bauzeit komplett gesperrt. Entsprechende Umleitungen sind ausgeschildert.

Heinrich-Baumann-Straße ist zurzeit eine Einbahnstraße

Die Werderstraße ist allerdings Teil der Hauptverkehrsachse durch den Stuttgarter Osten vom Leuzeknoten kommend hinauf zu Fernsehturm. Sie wird vor allem vom Durchgangsverkehr genutzt. Die Autofahrer müssen jetzt – sehr zum Leidwesen der dortigen Anwohner – über die Neckar- oder Stöckachstraße in Richtung Stöckachplatz fahren und können dort über die schmale Heinrich-Baumann-Straße zur Hackstraße gelangen, um von dort weiter zur Schwarenbergstraße wieder auf die Durchgangsstrecke zu kommen. Die Heinrich-Baumann-Straße ist deswegen während der Bauzeit Einbahnstraße in Richtung Hackstraße. Und wenn sich dann auf der Hackstraße immer wieder der Verkehr vor den Ampeln lange zurückstaut, stehen auch die Stadtbahnen, die in dem Abschnitt sozusagen auf der Straße fahren.

Die zweite Baustelle, die den Verkehr beeinträchtigt, ist in der Landhausstraße in Gaisburg. Dort werden im Abschnitt zwischen den U-4-Haltestellen Gaisburg und Wangener Straße die Stadtbahngleise ausgetauscht. Das hat immer wieder Auswirkungen auf den Stadtbahnverkehr, weil die U 4 an manchen Wochenenden über einen Streckenabschnitt der U 9 umgeleitet werden muss. Ausweichen müssen aber vor allem die Autofahrer, die von Wangen kommend den Stadtteil Gaisburg als Schleichweg in Richtung Fernsehturm benutzen. Wenn die Abzweigung von der Wangener in die Landhausstraße – wie zurzeit – gesperrt ist, muss der Verkehr über die Kreuzung Wangener-/Talstraße rollen, was in den Hauptverkehrszeiten zu langen Rückstaus führt. Nicht wenige wählen den Weg über die Rotenbergstraße in Richtung Innenstadt. Und gelangen so – auf die Hackstraße, wo dann schon viele andere stehen.