In der Fröbelstraße sind bei Schulschluss viel Fußgänger unterwegs. Foto: Häusser

In der Fröbelstraße in Bernhausen werden bei Schulschluss Kinder durch die Autos abholender Eltern gefährdet.

Bernhausen - Die Sache lässt ihr keine Ruhe. Deshalb ist eine Frau aus Bernhausen extra zur Sitzung des Gemeinderats gegangen und hat dort in der Bürgerfragestunde das Wort ergriffen.

Die Verkehrssituation in der Fröbelstraße vor der Bruckenackerschule sei vor allem bei Schulschluss oft sehr gefährlich. „Dort geht es ab“, sagte sie. Eltern würden ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen oder dort abholen. Parkplätze gebe es nicht genügend. Deshalb werde auch an Stellen gehalten, wo es gar nicht erlaubt sei.

Dadurch werde es aber für die Fußgänger immer wieder eng. „Ich habe schon gesehen, wie ein Fahrer rückwärts fuhr, obwohl hinter ihm ein Kind war“, sagte die 51-Jährige gegenüber unserer Zeitung. Zum Glück sei in diesem Fall nichts passiert.

Elterntaxi aus Bequemlichkeit

Die Frau, die aus Gefälligkeit zu Fuß immer wieder zwei bis drei Kinder in die Schule und zum Kindergarten bringt oder dort abholt, kann nicht verstehen, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto chauffieren. „Das sind keine Leute, die auf dem Weg zur Arbeit sind“, sagt sie. Die Elterntaxis dienten offenbar der Bequemlichkeit. Sobald es regne, verschärfe sich die Situation vor der Schule enorm. Die Frau, die auch in der Schutzgemeinschaft Filder aktiv ist, kann nicht verstehen, weshalb so viele Kinder mit dem Auto zur Schule und in den Kindergarten gebracht werden. „Es wäre ja auch für die Umwelt besser, wenn mehr Schüler Rad fahren oder zu Fuß gehen würden“, sagt sie. Die Kinder hätten, wenn sie in der Gruppe liefen, auch mehr sozialen Kontakt.

Dem Filderstädter Ordnungsamt ist die prekäre Verkehrssituation bekannt, vor allem, dass dort verbotswidrig geparkt wird. „Der Gemeindevollzugsdienst ist fast täglich vor Ort“, sagt der stellvertretende Leiter des Ordnungsamts, Jan-Stefan Blessing. Prinzipiell sei der verkehrsberuhigte Bereich in der Fröbelstraße schön gestaltet. Es gebe aber vieleLeute, die dort vorschriftswidrig oder zu lange hielten. „Wir führen da nicht nur erfreuliche Gespräche“, sagt Blessing. Es sei den Eltern zuzumuten, hundert Meter von der Garten- in die Fröbelstraße zu laufen. In der Gartenstraße gebe es nämlich genug Parkplätze.

Sperrung als Lösung?

„Am besten wäre es, wenn die Fröbelstraße ganz gesperrt würde.“ Dies habe eines der betroffenen Kinder gesagt, berichtet die Bernhäuserin, die im Gemeinderat die Sache aufs Tapet gebracht hat. Falls dort nun ein entsprechender Antrag gestellt wird, werde man die Straßensperrung untersuchen, sagt Blessing. Dann müsse geklärt werden, ob sie vertretbar sei. Schließlich würde der Verkehr, der dort unterwegs ist, in andere Straßen verdrängt. „Aus dem Bauch heraus kann ich mir die Sperrung nicht vorstellen“, sagt der stellvertretende Ordnungsamtschef. Es könne nämlich passieren, dass die Elterntaxis dann in der Bruckenacker- und Gartenstraße für Verkehrsprobleme sorgen, weil dort dann auch mehr Durchgangsverkehr sei.