Der Druck der Schülerproteste hilft, die Menschheitsaufgabe Klimaschutz nicht zu zerreden. Foto: dpa

Ob das Klima geschützt werden muss, ist keine Frage mehr. Das Wie ist umso umstrittener. Die Gelbwesten-Proteste in Frankreich zeigen, dass es dabei sozial zugehen muss, meint unser Autor Christopher Ziedler.

Berlin - Der Vorwurf der Schüler, die freitags für den Klimaschutz auf die Straße gehen, ist schwer: Eine ganze Generation habe darin versagt, den Kampf gegen die Erderwärmung aufzunehmen. Das stimmt so nicht. Von Jahr zu Jahr ist das Bewusstsein dafür gewachsen, was schließlich zum Pariser Abkommen geführt hat. Mit ihrer Kritik, dass es ein höheres Tempo braucht, haben die jungen Demonstranten freilich Recht. Wenn nicht gerade Ignoranten wie Donald Trump ein Land regieren, geht es nicht mehr darum, ob der CO2-Ausstoß reduziert werden muss. Der Streit um das Wie jedoch wird erbittert geführt und kostet wertvolle Zeit.

Druck aus den Klassenzimmer fordert Lösungen

Die Hoffnung der Bundesregierung, ihn in eine Expertenkommission auslagern und dort beilegen lassen zu können, scheint sich nicht zu erfüllen. Das Gremium, das Klimalösungen für den in Deutschland so zentralen Verkehrssektor suchen soll, bleibt bis zur letzten Sitzung am Montag zerstritten. Die Frage, wie radikal man vorgehen kann, ohne etwa die Autofahrer zu verlieren und deutschen Trumps in die Arme zu treiben, ist nicht banal. Der Gelbwesten-Protest in Frankreich mahnt, dass es nachhaltig und sozial zugehen muss. Genauso wichtig ist es, die Menschheitsaufgabe Klimaschutz aus diesem Grund nicht zu zerreden. Da kann der Druck aus den Klassenzimmern helfen.