Mitarbeiter des Tiefbauamts sind an der Kreuzung Doggenburg vorgefahren, um die Beschaffenheit des Bodens zu analysieren. Foto: Eva Funke

Die Kreuzung an der Stuttgarter Doggenburg soll für zwei Millionen Euro sicherer gemacht werden. Der Baustart soll im kommenden Frühjahr sein. Nicht alle Bezirksbeiräte sind mit den Maßnahmen zufrieden.

S-Nord - Die Planung für den Umbau der gefährlichen Kreuzung Doggenburg hat mittlerweile den Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderats passiert. Und auch wenn nicht alle Bezirksbeiräte über die Variante C, die nun umgesetzt werden soll, glücklich sind, ist die Planung jetzt unter Dach und Fach.

In der Sitzung des Bezirksbeirats vor der Sommerpause stellte David Hueber vom Tiefbauamt die Planung vor: Derzeit fährt der von der Lenzhalde kommende Verkehr stadtauswärts Richtung Botnang links am Brunnenhäusle vorbei. Die wesentliche Änderung wird sein, dass die derzeitige Rechtsabbiegespur für die Linksabbieger sein soll. Die Spur für die Rechtsabbieger wird fünf Meter Richtung Parkplatz verschoben.

Dafür müssen eine neue Fahrbahn auf dem Grünstreifen angelegt und Bäume gefällt werden. Die Ein- und Ausfahrt zum Parkplatz soll verbessert und die Glascontainer neu geordnet werden. „Dadurch wird die Kreuzung übersichtlicher und aufgeräumter“, stellte Hueber fest. Außerdem sollen die Gehwege mit Sickerpflaster belegt werden. Und auf Anregung des Bezirksbeirats gibt es stadteinwärts einen Überweg.

Die Entscheidung darüber, ob Bänke zum Verweilen aufgestellt werden, wollen die Planer den Bezirksbeiräten überlassen. Die vom Beirat favorisierte Variante mit einer vollsignalisierten Kreuzung kam für die Verkehrsexperten nicht in Frage, weil die Wartezeiten vor den Ampeln für alle Verkehrsteilnehmer zu lang würde. Die Fußgänger müssten bis zu 100 Sekunden auf Grün warten.

Kreuzung soll übersichtlicher und aufgeräumter werden

Bezirksbeirat Timo Haug (CDU) stellte fest, dass die Planung beschlossene Sache ist und die Bezirksbeiräte nur noch Anregungen geben können. Seine Anregung: die Bänke mit W-Lan Ladegeräten auszustatten. Positiv bewertet Haug, dass die Glascontainer besser geordnet werden. Außerdem wies er darauf hin, dass es durch den Umbau eine klare Sicht auf den Zebrastreifen gibt und das das genau die Aufgabe war, die der Bezirksbeirat den Planern gestellt habe.

Zustimmung bekam Haug von dem Gremium für seine Forderung an die Stadt, Flächen an der Kreuzung künftig nicht mehr für Werbung zu vermieten. Ulrich Frohnmayer (Grüne) stellte fest, dass die Pläne „nicht dem Wunsch der Bevölkerung entsprechen“ und fragte, wo bei der Planung die Schulwegsicherheit verbessert sei. Anna Kedziora (FW) möchte die Sanierung der Toiletten und des Brunnenhäusles sichergestellt wissen. Jürgen Klaffke (SÖS/Linke-plus) hält das Projekt „für nicht gelungen“, da es die künftige Verkehrsentwicklung außer Acht lasse und wirft den Planern die „der Optimierung eines unhaltbaren Zustands“ vor.

„Die Schulwegsicherheit stand für uns an erster Stelle“, versicherte Hueber. Die Vollsignalisierung der Kreuzung hätte aber nicht mehr Sicherheit gebracht. Die Mutter eines Kindes, dass die Waldorfschule besucht, kritisierte das Fehlen eines Zebrastreifens, um den den Schulweg sicherer zu machen. Hueber versprach, dass geprüft wird, ob dort ein Zebrastreifen Sinn macht.

Für den Kreuzungsumbau stehen zwei Millionen Euro zur Verfügung. Die Netze BW verlegt derzeit bereits Leerrohre und die Tiefbauer nehmen Bodenproben. Im November oder Dezember dieses Jahr sollen die Pläne den Anwohnern bei einer Info-Veranstaltung vorgestellt werden. Baustart soll im kommenden Frühjahr sein. Ende 2020 werden die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein.