Zum Deutschen Kirchentag werden Tausende Besucher in Stuttgarter erwartet Foto: dpa

Stuttgart hat für den Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 3. bis 7. Juni mobil gemacht. Die Landeshauptstadt und die Verkehrsbetriebe der Region fühlen sich gut auf den Besucheransturm vorbereitet. Ein Streik bei der Bahn könnte den Planern allerdings einen Strich durch die Rechnung machen.

Stuttgart - Rund 18 Monate Arbeit haben die Stadtverwaltung, die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und die DB Regio Baden-Württemberg in die Ausarbeitung eines tragfähigen Verkehrskonzepts gesteckt und sämtliche Kräfte mobilisiert, um zigtausend Kirchentagsbesucher zuverlässig zu den Veranstaltungsorten im Stadtgebiet und in Fellbach zu bringen.

250 Gäste zur Eröffnung: Bereits seit Wochenanfang werden auf 40 000 Quadratmetern die Zelte für die Veranstaltungen im Neckarpark aufgebaut. Zum Auftakt am 3. Juni rechnen die Veranstalter mit rund 250 000 Besuchern bei den drei Eröffnungsgottesdiensten zwischen 17.15 und 19.15 Uhr auf Schloss-, Markt- und Rotebühlplatz und dem anschließenden Abend der Begegnung bis etwa 22.15 zwischen Hauptbahnhof und Rotebühlplatz, Hospital- und Leonhardskirche sowie rund um Stiftskirche, Markt- und Schlossplatz.

Außerdem werden 100 000 Dauergäste sowie 40 000 Tagesgäste erwartet. Die meisten Besucher reisen individuell mit der Bahn an. Außerdem bringen drei Sonderzüge und 400 Reisebusse die Kirchentagsbesucher zur Eröffnung in die Landeshauptstadt.

Straßen gesperrt, Parken verboten: Wegen der Auftaktveranstaltungen am 3. Juni in der Innenstadt werden zwischen 12 Uhr und 1 Uhr nachts die Theodor-Heuss-Straße zwischen Schelling- und Paulinenstraße gesperrt. Die Umleitung ist ausgeschildert. Die Parkhäuser im Bereich Stephan-, Bolz- und Stauffenbergstraße bleiben bis 16.30 Uhr anfahrbar.

Die Zufahrt ist von 12 Uhr an allerdings nur über die Kronen-, Lautenschlager – , Thouret- und Stephanstraße möglich. Zwischen 16.30 und 23.30 Uhr ist keine Ein-und Ausfahrt mehr möglich.

Am Montag, den 1. Juni, werden von 8 Uhr an zelte auf dem Vorplatz der Leonhardskirche aufgebaut. Von Dienstag, 2. Juni, bis zum Abbau am Montag, 8. Juni, ist das Parken in der Leonhardstraße verboten Das Parkverbot erstreckt sich auch auf Teile der Pfarr- und Lazarettstraße. Die Zufahrt zum Parkhaus Züblin ist über die Katharinenstraße möglich. Der Taxistand wird zeitweise von der Leonhard- in die Lazarettstraße verlegt.

Am Samstag, 6. Juni, wird die Strecke Lautenschlager –, Bolzstraße, Münz-, Markt-, Eberhard- und Torstraße zwischen 12 und 16 Uhr für die Parade der Diakonie durch die Innenstadt zeitweise gesperrt.

Dichterer Takt: Mit bis zu 50 Prozent mehr Fahrten als sonst an Werktagen während der Pfingstferien rechnet man bei der SSB. Die Spitzenzeiten sind morgens, zum Beginn der Veranstaltungen, mittags, beim Wechsel des Veranstaltungsorts, und nach Veranstaltungsende am Abend.

Alle Stadtbahnlinien, außer die U 5 und U 8, fahren bis zum Betriebsschluss um etwa 0.30 Uhr im 10-Minuten-Takt. Die U 6 und U  7 fahren mit Doppelzügen. Außerdem stehen Reservefahrzeuge parat. Bei den Innenstadtbuslinien wird abends auf den Linien 40, 43 und 44 der 30 Minuten-Takt auf 15 Minuten verkürzt. Die zehn SSB-Nachtbuslinien fahren mit fünf Abfahrten ab Schlossplatz.

Wegen der Veranstaltungen müssen einige Buslinien zeitweise umgeleitet werden. Nach den Veranstaltungen will man die Haltestelle Schlossplatz sperren und die Besucher zum Hauptbahnhof umleiten. Dort werden sie von Polizei, Vollzugsdienst, Helfern des Kirchentags und DB-Mitarbeitern zu S-, Regio- und Stadtbahn gelenkt. An der Haltestelle Hauptbahnhof werden auch 40 Mitarbeiter der SSB den Besuchern weiterhelfen. Insgesamt sind während des Kirchentags 160 SSB-Mitarbeiter zusätzlich im Einsatz.

1130 Sonderzüge im Einsatz: Die S-Bahnen fahren auf vielen Strecken im 15 Minutentakt. Die DB Regio Baden-Württemberg setzt 1130 Sonderzüge bei der S-Bahn Stuttgart ein. Auf den Linien S 1, S 2 und S 3 fahren die S-Bahnen als Langzüge. Zwischen Hauptbahnhof und Schwabstraße ist alle 2,5 Minuten eine S-Bahn unterwegs.

Tickets: Die Eintrittskarten für den Kirchentag gelten wie die Eintrittskarten für die VfB-Heimspiele als Kombiticket für die öffentlichen Verkehrsmittel. Für das Baden-Württemberg-Ticket und das Metropol-Tagesticket ist am Freitag die Sperrzeit bis 9 Uhr aufgehoben, so dass Besucher mit den Tickets zu den ersten Veranstaltungen nach Stuttgart fahren können.

Kein Konzept bei Streik: Damit der Streik der Gewerkschaft GDL die Planungen nicht über den Haufen wirft, müsste er am Montag vor dem Kirchentag beendet sein, damit der Regelverkehr wieder aufgenommen werden kann. Bleibt nur die Hoffnung, dass der Streik der Lokführer den Kirchentag ausspart. Denn ein Konzept für den Streik zum Kirchentag gibt es noch nicht.