Im Februar standen die Laserblitzer bereits, doch weil ein Lastwagen gegen einen Stromverteilerkasten krachte, gehen die Geräte erst jetzt in Betrieb.
Jetzt sind sie so richtig scharf – also ganz nach dem Geschmack, wie es sich die Verantwortlichen im Rathaus vorgestellt haben. Eigentlich hätte das neue Blitzersäulenduo mitten in Winnenden sogar schon vor einigen Wochen in Betrieb gehen sollen.
Doch zunächst sorgten diverse kleinere Imponderabilien für Verzögerungen. Der Zeitplan für die erforderlichen Schulungen und Einweisungen des Personals sowie die Softwareinstallation und weitere technische Feinabstimmungen benötigte zusätzliche Zeit.
Lastwagen rauscht auf einen Strom-Schaltschrank
Und dann gab es auch noch am Dienstag, 25. Februar, einen lauten Knall: Denn kurz vor der vorgesehenen Umsetzung bremste ausgerechnet ein Lastwagenfahrer das Vorhaben vorübergehend aus. Der Lenker eines Sattelschleppers fuhr beim Abbiegen von der Waiblinger Straße in die Weidenstraße einen Schaltschrank um.
„Dadurch wurde der Schaltschrank, über welchen unter anderem auch die Stromversorgung der Blitzersäulen laufen soll, beschädigt“, erläuterte die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Winnender Rathaus. Auch die Ampelanlage an der Kreuzung Brückenstraße/Waiblinger Straße fiel dadurch aus. Die Stromversorgung solle jedoch schnellstmöglich wiederhergestellt werden.
Jetzt hat Rathaussprecherin Franziska Götz auf Nachfrage unserer Redaktion ein Update nachgeschoben. Demnach konnten die Arbeiten an den Blitzersäulen in der Waiblinger Straße abgeschlossen werden, und die Überwachungsanlagen sind zum Ende der vergangenen Woche in Betrieb gegangen. „Die Beschädigung durch den Unfall Ende Februar am Stromkasten, welcher für die Versorgung der Ampelanlage und der Blitzeranlagen zuständig war, konnte behoben werden, sodass die Stromversorgung wieder hergestellt wurde.“ Und, so ergänzt Götz: „Parallel wurde die Schulung der Mitarbeiter, welche die Blitzeranlagen bedienen werden, vorgenommen, und die letzten technischen Arbeiten konnten erfolgten.“
Statt auf mobile Geräte setzt die Stadt hier auf feste Blitzer. Diese hätten einen größeren Effekt, so die Stadt: Die Autofahrer gewöhnten sich daran, dauerhaft mit angepasstem Tempo zu fahren. Dadurch ergebe sich ein langfristiger Rückgang der Lärmbelastung.
Jeder der beiden bestens ausgestatteten Säulenblitzer kostet 180 000 Euro, in der Summe investiert die Stadt also 360 000 Euro. Dies soll zum einen die Verkehrssicherheit erhöhen, zum anderen die Lärmbelastung reduzieren. Eine Analyse im Rahmen des Lärmaktionsplans habe gezeigt, dass rund 700 Anwohner der Waiblinger Straße von zu hohen Lärmwerten betroffen seien, heißt es vonseiten der Stadt.
Lärmschutz: Flüsterasphalt und verschwenkte Fahrbahn
Der Gemeinderat hat deshalb ein Maßnahmenbündel beschlossen: Flüsterasphalt wurde aufgebracht, Fahrbahnen wurden verschwenkt – und die Geschwindigkeit soll eben konsequenter kontrolliert werden.
In einem Teil der Waiblinger Straße gilt bereits Tempo 30 – von der Abzweigung Palmerstraße über den Kronenplatz bis zur Abzweigung Gerberstraße. Außerhalb dieses Bereichs ist eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern zulässig. Der Lärmaktionsplan zeige, so Stadtsprecherin Götz: Wenn diese Werte konsequent eingehalten würden, könnten die Belastungen für die Anwohner gesenkt werden. Genau deshalb stünden die Blitzer an diesen Stellen – um die vorgeschriebenen Limits durchzusetzen.