Die Polizei schaut bei Verkehrskontrollen den Fahrern genau auf die Finger. Foto: Lichtgut//Max Kovalenko (Symbolbild)

Zwei Stunden lang hat die Polizei am Mittwoch Autofahrern an der Pragstraße auf die Finger geschaut. Alle zehn Minuten mussten sie Verstöße wegen Handynutzung ahnden. Und auch andere Zahlen erstaunen.

Stuttgart - Bei einer Verkehrskontrolle an der Pragstraße hat die Polizei innerhalb von zwei Stunden am Mittwochnachmittag 28 Verstöße festgestellt – also im Schnitt alle vier Minuten einen. Die Beamten achteten in der Zeit zwischen 16 und 18 Uhr darauf, ob die Fahrer angeschnallt waren, die Finger vom Handy ließen oder Rot zeigende Ampeln beachteten. Das Ergebnis: Mehr als ein Drittel der Erwischten telefonierte, nämlich zwölf Personen. Fünf Autofahrer waren nicht angeschnallt, zwei hatten ihre Kinder nicht richtig gesichert. Dazu kommen noch acht Fahrer, die an der roten Ampel nicht anhielten.

Das Innenministerium erhebt, warum Unfälle geschehen

Wie wichtig die Einhaltung der Gurtpflicht und das Handyverbot am Steuer sind, zeigen Zahlen des Verkehrsministeriums. 51 von 205 Autofahrern, die im vergangenen Jahr starben, könnten noch leben, wenn sie angeschnallt gewesen wären. Nicht ganz so hoch, aber dennoch erschreckend, ist die Zahl der Menschen, die starben, weil jemand ein Handy benutzte: Die Ablenkung spielte bei 80 der 412 im Jahr 2018 in Baden-Württemberg geschehenen tödlichen Verkehrsunfälle eine Rolle.