Anfang Oktober hat der städtische Vollzugsdienst erneut Fahrzeuge an der Dinghofstraße angehalten. Das Ergebnis: 90 Verwarnungen in zwei Stunden. Foto: Archiv Annegret Jacobs

90 Verwarnungen gab es bei der jüngsten Kontrollean der Dinghofstraße.

Stuttgart-Möhringen - Die Dinghofstraße ist ein beliebter Schleichweg. Seit Jahren. Diese Erfahrung machen nicht nur täglich die Anwohner. Auch die Mitarbeiter der Verwaltung, die dort jüngst wiederholt kontrolliert haben, sind zu diesem Ergebnis gekommen. „Derzeit kann die Dinghofstraße sogar in die Kategorie der klassischen Schleichwege wie beispielsweise der Zuckerleweg in Bad Cannstatt eingeordnet werden“, sagt Udo Steinicke, Einsatzleiter beim städtischen Vollzugsdienst.

Die Ergebnisse der jüngsten Kontrolle am 9. Oktober, abends während des Berufsverkehrs, sprechen für sich: 90 Verwarnungen in zwei Stunden. Auch bemerkenswert: bei einer Kontrolle im Juli wurden zum großen Teil Autofahrer verwarnt, die aus einem benachbarten Wohngebiet stammen – ein Gebiet, in dem sich die Anwohner auch über Schleichverkehr beklagen.

„Beim ersten Verstoß werden 15 Euro fällig“, erklärt Steinicke. Wer die Mitarbeiter des Vollzugsdienstes offensichtlich anschwindelt oder aus anderen Gründen besonders auffällig wird, muss gar das Doppelte berappen. „Wer die Straße häufiger entlang fährt, für denjenigen kann eine noch höhere Strafe verhängt werden“, erklärt der Einsatzleiter die Staffelung.

Anwohner freuen sich, dass sich vor ihren Häusern etwas tut

Steinicke verspricht sich von den Kontrollen eine deutliche Besserung. „Die Erfahrungen zeigen, dass es nach Kontrollen keine großen Probleme mehr mit Schleichverkehr gibt, weil es sich herumspricht, dass wir Autofahrer anhalten“, sagt Steinicke. Für die Kontrollen an der Dinghofstraße wurden extra Kollegen aus der Innenstadt hinzugezogen. Steinicke nennt sie Schwerpunktdienstgruppe. „Sie sind im Prinzip im ganzen Stadtgebiet tätig und fahren von einer Kontrolle zur nächsten.“ Das reguläre Personal reiche nicht aus. „Außerdem muss die Sicherheit der Mitarbeiter gewährleistet sein“, sagt Steinicke.

Dass sich „die Situation bald wieder im normalen Rahmen bewegt“, hofft auch Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann. Er hatte sich dafür eingesetzt, dass Stadt und Polizei vermehrt auf der Anliegerstraße kontrollieren. „Die Situation hat sich in letzter Zeit immer mehr zugespitzt“, sagt er. Grund sei die Baustelle an der Widmaierstraße. Auf der Plieninger Straße staue sich der Verkehr wegen der Baustelle auf der A 8 derzeit ohnehin.

Während sich die Autofahrer über die Knöllchen ärgern, freuen sich die Anwohner, dass sich vor ihren Häusern etwas tut. „Unsere Leute werden schon fast mit Kaffee und Kuchen bedient“, sagt Steinicke. In der Vergangenheit hatten sich die Bürger über den Verkehr beschwert und angeregt, aus der Dinghofstraße eine Stichstraße zu machen – letzteres ohne Erfolg.

In der Bezirksbeiratssitzung am Mittwoch, 17. Oktober, 18 Uhr, im Bezirksrathaus, Maierstraße 1, steht die Dinghofstraße auf der Tagesordnung.