Das Tiefbauamt nutzt die verkehrsärmere Zeit, um Sanierungsarbeiten an Straßen durchzuführen.
Stuttgarter Norden - Mit dem ersten Tag der Sommerferien lichtet sich der Verkehr auf Stuttgarts Straßen merklich. Wer mit dem Auto zur Arbeit fährt, kommt sechseinhalb Wochen lang meist einige Minuten schneller zuhause an als während des üblichen Rush-Hour-Verkehrs. Das Tiefbauamt nutzt die verkehrsärmere Zeit auch in diesem Jahr wieder, um an zahlreichen Straßen Sanierungsarbeiten durchführen zu lassen. „Viele der Baustellen wären außerhalb der Ferienzeit wegen des hohen Verkehrsaufkommens kaum oder nur mit unvertretbar großen Störungen des Verkehrsablaufs durchführbar“, heißt es in einer städtischen Mitteilung.
Barrierefreie Bushaltestellen
In Weilimdorf werden während der Sommerferien zwei Bushaltestellen barrierefrei umgebaut. Zum einen die Haltestelle „Ernst-Reuter-Platz“ an der Giebelstraße, die von der Buslinie 90 angefahren wird. „Der Bordstein und der Gehweg werden auf die Regelhöhe von 18 Zentimetern angehoben“, sagt Andrej Malyschew vom Tiefbauamt. Wird ein Bus zusätzlich seitlich ein wenig abgesenkt, dann können Fahrgäste mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen künftig hindernisfrei einsteigen. Mit den Bauarbeiten auf dem 20 Meter langen Abschnitt soll am Montag, 18. August, begonnen werden, bis Mitte September sollen sie andauern. Die Kosten für die Maßnahme liegt bei rund 50 000 Euro, „solange nichts Unvorhergesehenes passiert“, sagt Malyschew. Die Giebelstraße müsse während der Bauarbeiten halbseitig gesperrt werden. Wer von der Engelbergstraße aus kommt, kann ungehindert durchfahren. Aus der anderen Richtung wird die Giebelstraße hingegen ab dem Lurchweg gesperrt sein. Eine Umleitung über die Mittenfeld- und Rappachstraße wird ausgeschildert. Für den Bus soll eine provisorische Haltestelle kurz hinter der Kreuzung Lurchweg eingerichtet werden.
Auch die Haltestelle „Glemsgaustraße“ unweit des Löwen-Marktes soll barrierefrei umgebaut werden. Die Bauzeit ist ebenfalls von 18. August bis Mitte September angesetzt. „Dort sperren wir die Busbucht. Der Verkehr wird ganz normal fließen können“, sagt Malyschew. Eine Ersatzhaltestelle sei nicht vorgesehen, da die Haltestelle „Solitudestraße“ nur wenige Meter entfernt liege. Die Kosten für die Maßnahme betragen rund 40 000 Euro.
Auch kleinere Arbeiten fallen an
Auch in Zuffenhausen werden Bauarbeiter anrücken. An der Schwieberdinger Straße auf Höhe der Morsestraße muss ein Kanalschacht repariert werden, wofür die Fahrspuren verschwenkt werden. „Ich rechne aber nicht damit, dass es dadurch Beeinträchtigungen geben wird“, sagt Jürgen Mutz, der Leiter der Bauabteilung Mitte/Nord. Wann genau die Arbeiten durchgeführt werden, stehe noch nicht fest, „aber das dauert nur ein bis zwei Tage“.
Ferner ist geplant, am Bahndurchlass an der Unterländer Straße für etwa 40 000 Euro den Taubenschutz zu erneuern. Das bisherige Netz hat Löcher, durch welche Tauben hindurchschlüpfen. „Es gab Klagen über den Taubendreck“, sagt Mutz. Im Haushalt sei zwar kein Geld für einen größeren Umbau der Unterführung zur Verfügung gestellt worden, „aber wenigstens diese Maßnahme. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Während der Bauarbeiten, die im August durchgeführt werden sollen, muss jeweils eine Fahrspur gesperrt werden. Der Verkehr wird über eine Baustellenampel geregelt. Überwiegend sollen die Arbeiten nachts geschehen.
Fahrbahn erneuern, bevor große Schäden anfallen
In Feuerbach an der Feuerbacher-Tal-Straße soll auf einem etwa 50 Meter langen Abschnitt zwischen der Gaststätte Im schönsten Wiesengrund und der Grenze zu Botnang der Fahrbahnbelag erneuert werden. Hierfür wird zwischen Mitte August und Anfang September eine Spur gesperrt, eine Ampel wird den Verkehr regeln. Die Kosten liegen bei 25 000 Euro. „Die Maßnahme ist vorausschauend gedacht, bevor größere Schäden entstehen“, sagt Mutz.
Ferner soll an der Stuttgarter Straße an der Einmündung der Hohewartstraße ein Schacht repariert werden. Hierfür muss die Linksabbiegerspur Anfang September für etwa eine Woche gesperrt werden. Der Verkehr wird über die Hohewart- und die Kapfenburgstraße umgeleitet.
Verschwenkte Spuren an der Heilbronner Straße
Eine größere Baumaßnahme ist an der Heilbronner Straße in den Kreuzungsbereichen Borsig- und Sieglestraße vorgesehen. Dort werden die brachliegenden Industriegleise ausgebaut. Von Ende August an bis Mitte November müssen hierfür die Fahrspuren verschwenkt werden. An den Wochenenden 29. bis 31. August sowie 5. bis 7. September sollen zudem die Gleisüberfahrten gesperrt werden. „Da die Heilbronner Straße vom Verkehr stark belastet ist, machen wir das in den Sommerferien“, sagt Mutz. Anschließend sollen auch die Gleise, die in der Krailenshalden- und Sieglestraße liegen, entfernt werden. Insgesamt betragen die Kosten 500 000 Euro.
Weitere Bauarbeiten finden an der Kreuzung Werner-/Bregenzer Straße statt. „Das läuft schon eine Weile“, sagt Mutz und kündigt an, dass die Arbeiten auch nach den Sommerferien noch andauern werden. Die verkehrsarme Zeit solle genutzt werden, um den Belag an der Kreuzung zu erneuern. Dafür müssen die Fahrbahnen an zwei Wochenenden noch weiter verengt werden, und zwar vom 29. bis 31. August sowie vom 5. bis 8. September. Mutz betont: „Die Kreuzung ist aber nie ganz gesperrt.“ Die Fahrbahnerneuerung kostet 50 000 Euro, der gesamte Kreuzungsumbau kostet eine halbe Million Euro.