Der zweigleisige Ausbau der Gäubahn von Singen zum geplanten Flughafenbahnhof ist eine Forderung der CDU. Foto: dpa/Larissa Schwedes

Ilona Koch aus Leinfelden-Echterdingen hat den CDU-Bundesparteitag genutzt, um ein Anliegen für die Filderebene voranzubringen. Sie erhofft sich, auf ein neues Gesetz aufspringen zu können.

Filder - Ilona Koch geht es zu langsam voran. Stuttgart 21 sei vor rund 20 Jahren auf den Weg gebracht worden, auch die Verlängerung der S-Bahnstrecke nach Neuhausen verzögere sich. „In solch langen Zeitabschnitten verändern sich die Rahmenbedingungen“, sagt die Fraktionssprecherin der CDU von Leinfelden-Echterdingen. So würden mehr und mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen. „Im Osten ging vieles schneller“, sagt sie und bezieht sich damit auf die Verkehrsprojekte rund um die Deutsche Einheit.

Nun hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ein Gesetz zur Planungsbeschleunigung eingebracht. Und da will Koch aufspringen, hat zusammen mit weiteren Delegierten kürzlich beim Bundesparteitagder CDU zwei Projekte eingebracht, die es auf eine ergänzende Liste mit Verkehrsprojekten schaffen sollen. Die Umsetzung dieser Projekte soll beschleunigt werden. Dazu gehört neben der Elektrifizierung der Bahnstrecke von Horb nach Rottenburg der ihrer Ansicht nach überfällige vollständige zweigleisige Ausbau der Gäubahn von Singen zum geplanten Flughafenbahnhof. Die Regional- und Kreisrätin sieht darin „ein bundesweit bedeutsames Verkehrsprojekt in einer der höchstbelasteten Stauregionen von Baden-Württemberg“.

Der Nachweis für die Filder-S-Bahn fehle nach wie vor

Davon erhofft sie sich nicht nur eine Entlastung der A 81, sondern denkt auch an ihre Heimatkommune. Denn der droht Mischverkehr, also die gemeinsame Nutzung der Gleise der für die Filderkommunen extrem wichtigen S-Bahn mit dem Fernverkehr. „Es fehlt nach wie vor der Nachweis, dass das funktioniert“, sagt Koch, die selbst Anhängerin von S 21 ist. Auch ein drittes Gleis reiche beim steigenden Interesse am Nahverkehr nicht. Koch ist sich bewusst, dass diese Idee nicht billig ist. „Man darf jedoch nicht mit Kostendruck im Nacken planen, wenn es langfristig funktionieren soll“, ist sie überzeugt.

Ihr Antrag sei nun an die Bundestagsfraktion überwiesen worden und werde dort diskutiert. „Wir haben namhafte Unterstützer“, sagt Koch und ist zuversichtlich. „Schlussendlich entscheidet jedoch der Verkehrsminister“, sagt sie. Bei der Erörterung des Filderabschnitts gebe es dann die Chance, die zusätzlichen Gleise zu berücksichtigen. Und das bei auf die Hälfte reduzierter Planungszeit – wenn es dieser Abschnitt auf Scheuers Ergänzungsliste schafft.