Das Schild bleibt: Nahe des Schmidener Stadions gilt weiterhin Tempo 60. Foto: Patricia Sigerist

Rund elf Monate nach dem tragischen Unfalltod des früheren Fellbacher Sozialbürgermeisters Raimund Ulrich beschäftigt sich die Stadtverwaltung weiter mit der Situation an der Tournonstraße.

Schmiden - Rund elf Monate nach dem tragischen Unfalltod des früheren Fellbacher Sozialbürgermeisters Raimund Ulrich beschäftigt sich die Stadtverwaltung weiter mit der Situation an der Tournonstraße. Dabei geht es auch darum, ob die dort auf Höhe des Schmidener Stadions bestehende Tempo-60-Regelung auf maximal 50 Stundenkilometer reduziert werden soll. Das Ergebnis gab Ordnungsamtsleiter Peter Bigalk jetzt im Verkehrsausschuss bekannt. Demnach wird es bei der aktuellen Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometer bleiben.

Raimund Ulrich war am Abend des 4. Dezember 2017, als er während eines Spaziergangs die Tournonstraße überqueren wollte, in der Dunkelheit von einer Autofahrerin erfasst worden. Er starb in der Nacht darauf im Alter von 81 Jahren in einem Krankenhaus.

Immer wieder seien Ordnungsbeamte für Messungen dort

Als Folge dieses Unfalls wurden mehrere Varianten geprüft, um die dortige Situation zu verbessern. So gab es auch eine Verkehrsschau als Vorort-Termin mit Stadträten, Vertretern des Rathauses und des TSV Schmiden. Ein Vorschlag war, die Höchstgeschwindigkeit auf jener Strecke aus beziehungsweise in Richtung Neugereut zu reduzieren.

Das wird jetzt allerdings definitiv nicht kommen. „60 km/h ist eigentlich schon niedriger als üblich“, erklärte Bigalk und verwies darauf, dass man bereits vor einigen Jahren das bis dahin herrschende Tempo 70 um zehn Stundenkilometer reduziert habe. Die Statistik weise jenen Bereich auch nicht als Unfallschwerpunkt aus. Es gab in den vergangenen Jahren sieben Unfälle, viermal beim Abbiegen, zwei Auffahrunfälle. „Keiner war darauf zurückzuführen, dass zu schnell gefahren wird.“

Bereits Ende Januar hatten die Stadtwerke Fellbach eine zusätzliche Straßenbeleuchtung aufgestellt

Immer wieder seien Ordnungsbeamte für Messungen dort. Ergebnis: „Das Tempo wird eingehalten.“ Auch aus der Straßenverkehrsverordnung beziehungsweise den Verwaltungsvorschriften ergebe sich, „dass für Tempo 50 an dieser Stelle keine Notwendigkeit besteht“. Damit wird die Überlegung der Familie Ulrich wie auch des TSV-Präsident Ulrich Lenk, die für eine Reduzierung auf Tempo 50 plädiert hatten, nicht umgesetzt.

Peter Bigalk verwies in der Sitzung noch darauf, dass Raimund Ulrich seinerzeit mit dunkler Kleidung unterwegs gewesen und womöglich aus diesem Grund von der Autofahrerin übersehen worden war. Die Stadt habe deshalb auf Höhe der Einfahrt zum Stadion-Parkplatz wie auf der gegenüberliegenden Seite beim Feldweg eine bessere Beleuchtung installiert.

Bereits Ende Januar hatten die Stadtwerke Fellbach eine zusätzliche Straßenbeleuchtung aufgestellt. Vor allem in den Abendstunden weichen Sportler angesichts des vollen Parkplatzes mit ihren Autos auf den Feldweg aus und müssen dann in der Dunkelheit die stark frequentierte Kreisstraße passieren. Mit den zwei neuen Masten und LED-Beleuchtung soll die Querung der Straße sicherer werden.