Radarkontrolle: Temposünder bringen den Kommunen viel Geld ein. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Wer schneller als die Polizei erlaubt unterwegs ist, der riskiert teilweise satte Bußgelder. Das kommt Städten wie Stuttgart zugute.

Weil immer wieder Fahrerinnen und Fahrer zu viel Gas geben und geblitzt werden, profitieren Kommunen von den Bußgeldern. Hierbei kommen selbst in kleineren Städten Millionenbeträge zusammen, wie eine Umfrage der dpa in Baden-Württemberg ergab.

 

Stuttgart hat im vergangenen Jahr durch Bußgelder im fließenden Verkehr mehr als 18 Millionen Euro eingenommen, wobei diese nicht nur für zu schnelles Fahren verhängt werden können. Zum Vergleich: Im deutlich kleineren Ravensburg lagen die Einnahmen bei gut 1,2 Millionen Euro.

Karlsruhe und Reutlingen wollen die Zahl der Messgeräte dieses Jahr erhöhen. In Ravensburg ist einem Sprecher zufolge 2025 schon eine weitere stationäre Rotlicht- und Geschwindigkeitsmessanlage an einem Unfallschwerpunkt in Betrieb genommen worden. Stuttgart, Mannheim, Freiburg, Heidelberg und Ulm planen aktuell nicht, ihre Überwachungssysteme auszuweiten.

Los geht es bei Bußgeldern laut ADAC für jene, die innerorts bis zu 10 Kilometer pro Stunde zu schnell unterwegs sind, mit 30 Euro. Bei einem Tempoverstoß über 70 km/h sind es 800 Euro. Hinzu kommen dann zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot. Außerorts seien die Strafen etwas niedriger.

Die Einnahmen schwanken von Jahr zu Jahr

In Bezug zu den jeweiligen Vorjahreswerten gibt es dabei keine klare Tendenz. Während die Einnahmen in Heidelberg etwa von rund 2,1 Millionen Euro im Jahr 2023 auf rund 2,5 Millionen Euro stiegen, sanken sie etwa in Mannheim von 5,2 Millionen auf 5,06 Millionen Euro.

Die Gründe sind ganz unterschiedlich: Mal fielen veraltete Anlagen weg, andernorts kamen neue hinzu. So wurden beispielsweise in Freiburg einer Sprecherin zufolge im vergangenen Jahr mehrere stationäre Anlagen neu aufgestellt. Auch die Einsatzorte variieren und gehen in Karlsruhe unter anderem auf Hinweise aus der Bürgerschaft zu Tempoverstößen zurück. 

Wiederum fehlt gerade für den Einsatz mobiler Tempo-Überwachung hie und da das Personal. Auch deshalb schwanken die Einnahmen von Jahr zu Jahr. An bestimmte Verwendungszwecke sind diese nicht gebunden.