Ab Mittwoch werden die Stuttgarter gebeten, auf Bus und Bahn umzusteigen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der dritte Feinstaubalarm in Stuttgart wird ab Mittwoch ausgelöst. Die Stuttgarter werden dazu aufgerufen, ihr Auto stehen zu lassen und Busse, Bahnen oder das Fahrrad zu nutzen.

Stuttgart - Von Mittwoch, 9. März, von 0 Uhr an gilt in Stuttgart wieder Feinstaubalarm. Die Landeshauptstadt, das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur und das Regierungspräsidium Stuttgart bitten die Stuttgarter, Pendler und Gäste der Stadt, ihr Auto stehen zu lassen und auf Bahnen und Busse umzusteigen oder das Fahrrad zu nutzen. Auch Elektrofahrzeuge können genutzt werden. Wann der Feinstaubalarm endet, ist noch offen.

Bereits ab Dienstag, den 8. März um 18 Uhr werden die Menschen gebeten, sogenannte „Komfort-Kamine“, die nur als zusätzliche Wärmequelle dienen, nicht mehr zu befeuern. Wohnungen, die ausschließlich mit einem Kamin geheizt werden, sind davon ausgenommen.

Vergünstigungen für Umsteiger

Für Umsteiger gibt es verschiedene Angebote und Vergünstigungen. Von Montag bis Freitag ist das Parken auf dem Wasen kostenlos. Die Sonderlinie U11 bringt Pendler von der Haltestelle„Neckarpark (Stadion) in die Innenstadt. Sie fährt von 8:30 - 18:30 Uhr. Die S-Bahnen 1 bis 5 verkehren als Langzüge.

Wer bis zum 15. März ein Jahresabo des VVS abschließt, bekommt einen Freimonat. Auch bei „car2go“ und dem ÖPNV-Dienst „moovel" gibt es noch bis 31. März Rabatte. Die E-Smarts des Car-Sharing-Anbieters sind 50 Prozent günstiger. Einzeltickets des VVS sind über die moovel-App 50 Prozent günstiger.

OB Kuhn appelliert an die Autofahrer

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn appellierte am Montag an die Menschen, den Feinstaubalarm ernstzunehmen: „Wir haben nach wie vor zu hohe Schadstoffwerte in Stuttgart. Das zeigt die Zahl der Überschreitungstage am Neckartor. Wir sind also längst noch nicht am Ziel.“ Mit dem Umsteigen müsse jeder seinen Beitrag leisten, die Luft in Stuttgart zu verbessern. 

Es ist der dritte Feinstaubalarm in diesem Jahr. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Belastung der Luft mit Feinstaub und Stickstoffdioxiden bei stark austauscharmen Wetterlagen in Stuttgart zu reduzieren. Für Stickstoffdioxide gelten europaweite Grenzwerte. So darf der Grenzwert von 200 Mikrogramm pro Kubimeter Luft nur an 18 Stunden im Jahr überschritten werden. An der Messstelle am Neckartor wurden im vergangenen Jahr 61 Überschreitungsstunden gemessen.

Hohe Feinstaubbelastung meist unter der Woche

„Zu Grenzwertüberschreitungen tragen neben den meteorologischen Einflüssen auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen oder starke Emissionen durch Heizungsanlagen bei, erklärt Stadtklimatologe Dr. Ulrich Reuter. Das sei auch der Grund, warum die Belastung der Luft am Wochenende meist geringer ausfalle, so Reuter weiter: „Am Wochenende gibt es weniger Verkehr, zu Wochenbeginn steigt er wieder stark an.“

Die winzigen Stickstoffdioxid-Teilchen sind nicht sichtbar und gesundheitsschädlich und werden vor allem von Fahrzeugen im Straßenverkehr ausgestoßen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes gingen von 2007 bis 2013 allein in Deutschland im Durchschnitt jährlich rund 46000 Todesfälle auf die Belastung mit Feinstaub zurück.

Die austauscharme Wetterlage hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Stuttgarter Talkessel für mindestens Mittwoch und Donnerstag vorausgesagt.