Fahrradfreundliches Straßenbild in der Hindenburgstraße. Foto: SDMG/Boehmler

Eine sogenannte Diagonalsperre bremst in der Hindenburgstraße den Autoverkehr aus. Anwohnern gefällt das gar nicht, Fahrradfahrer klatschen in die Hände.

Esslingen - Nun ist es also doch passiert: Trotz eines massiven Widerstands in den umliegenden Straßen hat die Esslinger Stadtverwaltung einen Beschluss des Gemeinderats umgesetzt und die umstrittene Diagonalsperre an der Kreuzung Hindenburgstraße/Olgastraße eingebaut. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hingegen begrüßt die Veränderung. „Durch die neuen Fahrbahnmarkierungen wird jetzt jedem verdeutlicht, dass der Verkehr auf der Hindenburgstraße Vorfahrt hat und es sich um eine Fahrradstraße handelt“, sagte Petra Schulz, die dem VCD-Kreisverband Esslingen vorsitzt.

Die Sperre heißt Diagonalsperre, weil sie sich quer über die Kreuzung erstreckt und eine Durchfahrt für Vierräder unmöglich macht, Autofahrer müssen abbiegen. Die Sperre besteht aus mehreren Pfosten. Der Winterdienst oder die Rettungsdienste können die Pfosten entfernen, so die Stadtverwaltung. Das Ordnungsamt werde in den nächsten Wochen beobachten, wie sich die Verkehrsflüsse an der Stelle entwickeln. Wenn die Entwicklung „problematisch“ sei, so die Verkehrskommission der Stadt, werde die Einrichtung einer Einbahnstraße (von Reutlinger Straße in Richtung Olgastraße) erneut besprochen. In der Verkehrskommission beraten das Ordnungsamt und die Polizei gemeinsam aktuelle Fragen.

Pro & Contra

Anwohner und Gewerbetreibende wehrten sich gegen die Sperre. Binnen einer Woche wurden mehr als 100 Unterschriften gegen den Plan gesammelt. „Wir sind nicht gegen die Fahrradstraße“, betonte der Initiator Hermann Wasel. Aber durch den Zwang, von der Olga- in die Hindenburgstraße abbiegen zu müssen, werde nur zusätzlicher Verkehr auf die Fahrradstraße gelenkt. Obendrein werde der Verkehrsfluss „erheblich“ behindert. Für die Gewerbetreibenden sei das „eine Katastrophe“, so Wasel.

Allerdings denken nicht alle Anwohner so. Thomas Mahler läuft nach eigenen Angaben täglich zwei Mal an der Kreuzung vorbei. „An dieser Stelle gab es bereits fünf oder sechs Radunfälle, alle mit dem gleichen Muster“, schrieb er an die EZ. „Die Sperre ist daher für diesen Unfallschwerpunkt ein wichtiges Gegenmittel.“