Wegen Bauarbeiten war die Ortseinfahrt Echterdinger Nord gesperrt. Foto: Thomas Krämer

40 Minuten Stau: Das erlebten viele Pendler am Dienstagabend auf der B 27. Die Ortseinfahrt Echterdingen Nord war gesperrt: Ortsfremde erfuhren davon allerdings erst unmittelbar an der Absperrung. Was war denn da los?

Leinfelden-Echterdingen - Laufen wäre vermutlich schneller gewesen: 40 Minuten lang stand manch ein Autofahrer am Dienstagabend von Stuttgart kommend auf der Schnellstraße B 27. Bereits auf Höhe Fasanenhof war Schluss mit der zügigen Fahrt, rote Bremslichter wohin das Auge schaute. Besonders ärgerlich: allein Ortskundige und Zeitungsleser wussten, dass die Ausfahrt Echterdingen-Nord von Montag an drei Tage lang geschlossen war. Die Stadt lässt den Ortseingang umgestalten. Wegen Fräsarbeiten blieben vom 22. Juli bis 24. Juli die Rampen, die von der A 8 und der B 27 runter nach Echterdingen führen, gesperrt.

Ortsfremde, die auf der B 27 unterwegs waren, ahnten davon allerdings nichts. Eine Weiterfahrt in Richtung Ortsmitte oder nach Waldenbuch war nicht möglich. Die Fahrer wechselten vielmehr munter kreuz und quer die Spuren, um dorthin zu gelangen, wo es im Stau gerade etwas vorwärts ging. Irgendwann standen sie dann mit ihrem Vehikel vor der Absperrung.

Zustände wie im Mittelalter

Barbara Sinner-Bartels hat das Chaos live miterlebt. Die SPD-Stadträtin wollte am Dienstagabend – wie an vielen anderen Abenden zuvor – von ihrem Arbeitsplatz in Stuttgart zur Gemeinderatssitzung in der Echterdinger Zehntscheuer gelangen und kam deutlich zu spät. Dort machte sie ihrem Ärger Luft. Sie sprach von „Zuständen, wie auf einem mittelalterlichen Schlachtfeld“, von gefährlichen Situationen und beschrieb das Ganze als “Tohuwabohu“. Ähnliches hatte auch Beatrix Heß (Freie Wähler) zu berichten, die in Leinfelden gemeinsam mit ihrer Schwester einen Blumenladen betreibt. „Einige unserer Mitarbeiter kamen heute deutlich später zur Arbeit“, sagte sie. Und klagte: „die Beschilderung fehlt“.

Versäumnis der Beschilderungsfirma

Tatsächlich: Auf den großen gelben Wegweisern fehlte jeglicher Hinweis auf eine Sperrung der Echterdinger Ortseinfahrt. Der dazu passende Schriftzug war nicht – wie das sonst üblich ist – mit einem roten Balken durchgestrichen. Auch die Umleitungsstrecke über die nächstgelegene Ausfahrt Echterdingen-Mitte wurde lediglich mit kleinen, im Stau leicht zu übersehenden Hinweistafeln ausgewiesen.

Andreas Waibel, Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, spricht am Mittwoch auf Nachfrage unserer Zeitung von einem „Versäumnis der beauftragten Beschilderungsfirma“. Noch am selben Tag wollte er zur B 27 fahren und sich selbst ein Bild von der Lage machen.

Die B 27-Ausfahrt Echterdingen Nord ist von Donnerstag, 25. Juli, an wieder offen. Die Rampe von der A 8 kommend bleibt derweil bis Dezember gesperrt. Die Stadt will prüfen, wie diese Sperrung auf entsprechenden Hinweistafeln besser kommuniziert werden kann.