Der neue Asphalt ist im ersten Bauabschnitt bereits aufgetragen. Foto: Gottfried Stoppel

Eine der meist befahrenen Landesstraßen Baden-Württembergs ist seit Ende Juli gesperrt. Doch die Sanierung der Strecke zwischen Backnang und Großbottwar kommt schneller voran als gedacht.

Backnang/Aspach - Der quer über die komplette Fahrbahn gezogene weiß-rote Plastikzaun kommt abrupt, aber unmissverständlich. Wer bei Backnang von der B 14 auf den Autobahnzubringer in Richtung Mundelsheim abgebogen ist, für den gibt es schon kurze Zeit später kein Durchkommen – zumindest nicht auf direktem Weg. Seit Ende Juli ist die Landesstraße in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, auf dem Abschnitt bis Kleinaspach haben Bauarbeiter das Kommando übernommen. Der Fahrbahnbelag der viel befahrenen Strecke wird erneuert. Auf 6,3 Kilometer soll ein neuer Asphaltbelag aufgetragen werden. Auch ein Parkplatz bekommt eine neue obere Schicht, ebenso der Radweg zwischen Großaspach und Backnang sowie die Landesstraße nach Kleinaspach. Zudem wird noch eine Bushaltestelle barrierefrei umgebaut.

Ausbau lässt weiter auf sich warten

Eigentlich hatte das Regierungspräsidium die aufwendige Sanierung (Kosten: rund 3,1 Millionen Euro) zugunsten des dreistreifigen Ausbaus der Strecke vermeiden wollen. Doch da sich die Aufstufung der Landes- zur Bundesstraße und die damit avisierte bauliche Ertüchtigung zeitlich erheblich in die Länge gezogen haben, ist man nicht mehr umhingekommen, die Straße erst einmal zu „flicken“.

Die Maßnahme ist allerdings nicht nur finanziell aufwendig, sie bringt für die Auto- und Lastwagenfahrer auch einige Umwege mit sich, denn die Arbeiten können aus Gründen des Arbeitsschutzes und der Verkehrssicherheit laut dem Regierungspräsidium nur unter einer Vollsperrung durchgeführt werden. Bis vor kurzem musste der erste und mit 4,2 Kilometern längste von drei Bauabschnitten umfahren werden. Er reicht aus Richtung Großbottwar im Landkreis Ludwigsburg kommend von der Hardtwaldkreuzung bis Großaspach. Der Umleitungsverkehr wurde über die Kreisstraße bis kurz vor Rielingshausen und von dort zurück auf die L 1115 geführt.

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Ursprünglich hatte das RP für diese Strecke bis Mitte nächster Woche angesetzt. Doch die Bauarbeiter sind ihrem Zeitplan einiges voraus und haben bereits am Dienstag mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen. Das ist global gesehen die gute Nachricht, in Großaspach hingegen stöhnen die Anwohner wegen der Blechlawine, die sich seither durch den Ort quält, weil der Verkehr jetzt dadurch geleitet wird. Auch ein Teil des Schwerlastverkehrs wählt diese Route, obwohl dieser eigentlich schon von der B-14-Ausfahrt bei Winnenden großräumig über Leutenbach, Affalterbach und Marbach am Neckar in Richtung Großbottwar gelotst werden sollte. Doch die meisten Brummi-Fahrer folgen ihrem Navigationsgerät und nicht den Straßenschildern. Dennoch hoffen die Verantwortlichen, dass sich der Umleitungsverkehr in den kommenden Tagen noch einspielt. Beim ersten Bauabschnitt hätten sich Staus und Behinderungen auch rasch auf den „üblichen Rahmen“ reduziert, so das Regierungspräsidium.

Noch eine andere Landesstraße ist gesperrt

Auch die Landesstraße zwischen dem Autobahnzubringer und Kleinaspach bleibt vorerst noch gesperrt. Dort muss die Entwässerung neben der bereits asphaltierten Fahrbahn verbessert werden. Die Straße habe unlängst unter Wasser gestanden, heißt es aus der Gemeinde. Wie lange diese zusätzlichen und kurzfristig anberaumten Arbeiten noch andauern werden, sei unklar.

Insgesamt komme man mit der auch in den Sommerferien nicht ganz unproblematischen Maßnahme aber offenkundig gut voran. Besonderheiten und unvorhergesehene Schwierigkeiten seien bisher keine aufgetreten, so das RP. Mit dem dritten und letzten Bauabschnitt könne man wohl schon am kommenden Donnerstag beginnen. Dann werden Anwohner andernorts vermutlich zweieinhalb Wochen lang stöhnen. Die Umleitung führt dann von Backnang kommend über Erbstetten, Burgstall und Kirchberg an der Murr. Die örtlichen Bürgermeister haben dazu schon im Vorfeld ihre Bedenken geäußert, aber wirkliche Alternativen gibt es offenkundig nicht.

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Deshalb wird auch mit Hochdruck daran gearbeitet, möglichst rasch fertig zu werden. Und die Aussichten auf ein früheres Ende sind nicht schlecht. Vorbehaltlich günstiger Witterungsverhältnisse schätzt das Regierungspräsidium, die Gesamtmaßnahme bereits am Sonntag, 5. September, abschließen zu können. Damit wäre man eine ganze Woche früher fertig als ursprünglich kalkuliert.