Die Filder sind stark vom Verkehr belastet. Kann der ÖPNV hier helfen? Foto: Lg/Leif Piechowski

Ein S-Bahn-Ringschluss hätte für die Filderebene eine wichtige Entlastung gebracht. Dass daraus nichts werden soll, kommentieren die Freien Wähler im Kreis Esslingen nun mit großer Enttäuschung.

Filder/Esslingen - Der Verband Region Stuttgart hat im Januar 2017 die Machbarkeitsstudie „Bessere Anbindung des Filderbereichs an den ÖPNV“ beauftragt. Dem Verkehrsausschuss der Region wurden in seiner Sitzung am 21. April 2021 nun die Ergebnisse vorgestellt. Diese seien „überaus enttäuschend“ für die Freien Wähler im Kreis, erklärt die Fraktion in einer Pressemitteilung.

Kreis- und Regionalrat Frank Buß sagt: „Das Neckartal und der Filderraum sind durch den Verkehr hochbelastet. Ein S-Bahn-Ringschluss hätte deutliche Verbesserungen gebracht. Die gutachterlichen Feststellungen zum volkswirtschaftlichen Nutzen bedeuten das Aus dieses Projekts.“

Hoher Nutzen versus hohe Kosten

Das Verkehrswissenschaftliche Institut Stuttgart attestiere allen untersuchten S-Bahn-Varianten eine hohe verkehrliche Wirkung. Allerdings stünden diesen Lösungen erhebliche Infrastrukturkosten gegenüber. Für die verkehrlich am höchsten belastete Räume im Landkreis Esslingen sei der Ausbau einer leistungsfähigen S-Bahn eine optimale Lösung, so die Freien Wähler. Die Fraktion wolle „auf der Grundlage der Machbarkeitsstudie rasch eine Diskussion über andere Lösungsansätze beginnen. Neue Verkehrslösungen müssen gefunden werden“, sagt Frank Buß.

Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Esslinger Kreistag, Bernhard Richter, zeigt sich betroffen über das Aus für den Ringschluss. Es sei nun Aufgabe des Kreistags, alle Möglichkeiten vertieft zu untersuchen. Dazu gehöre auch die Alternative eines Schnellbusses über die Autobahn bis nach Wendlingen oder die Regionalbahnverbindung über den Flughafenbahnhof bis nach Kirchheim und darüber hinaus.