Der Steuerzahlerbund rügt die teuren, verworfenen Planungen für mehr Radverkehr im Tunnel zwischen Filderstadt-Bernhausen und Stuttgart-Plieningen.
Der Bund der Steuerzahler nimmt die Planungen rund um den Flughafentunnel zwischen Filderstadt-Bernhausen und Stuttgart-Plieningen ins Visier. Die letztlich zu den Akten gelegten Überlegungen, in der Röhre Fahrradfahrern mehr Platz einzuräumen und im Gegenzug dafür den Autoverkehr einzuschränken, haben aus Sicht der Vereinigung zu viel Geld gekostet. Die Diskussion um den Flughafentunnel, im März 2023 angestoßen von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), hat es in das sogenannte Schwarzbuch 2025/2026 des Steuerzahlerbundes geschafft.
264.000 Euro für ein Radwegekonzept am Flughafentunnel
Der bisherige Aufwand für das Radwegekonzept am Flughafentunnel habe seinen Preis gehabt, moniert die Vereinigung. „Für eine Machbarkeitsstudie fielen 158 000 Euro an, eine Verkehrsuntersuchung kostete 99 000 Euro und für Rechtsberatung wurden 7000 Euro fällig“, heißt es in dem Eintrag im Schwarzbuch. „Für den Bund der Steuerzahler stellt sich nun die Frage, ob es wirklich notwendig war, 264 000 Euro an Steuergeldern in die Hand zu nehmen, um dann alles fast so zu belassen, wie es war“.
Im September 2024 nahm Verkehrsminister Winfried Hermann Abstand von den Überlegungen. Schon damals monierte die FDP-Landtagsfraktion die aus ihrer Sicht zu hohen Kosten für die Untersuchungen. Nun sollen bestehende Feldwege so hergerichtet werden, dass sie auch von Radlern genutzt werden können. Dem immerhin kann der Steuerzahlerbund etwas abgewinnen. „Positiv bleibt aber festzuhalten: Die bestehende Umfahrung des Flughafens für die Radfahrer kann für relativ wenig Geld optimiert werden“.
Hermann: Untersuchungen auch Bestand in der Zukunft
Hermann spricht von einer preiswerten Zwischenlösung, die man gefunden habe. „Was an Untersuchungen notwendig war, wird auch in der Zukunft Bestand haben. Entscheidend ist, dass Menschen ohne Auto sich nicht durch einen viel zu engen Tunnelteil zwängen müssen, die Verkehrssicherheit gewährleistet bleibt und Autoverkehr zugleich nicht in Wohngebiete verdrängt wird – dafür braucht es Fachexpertise“, sagte der Minister.