Gute Laune mit der Trommelgruppe Repicando beim Maikäferfest. Foto: Eva Schäfer

Beim Fellbacher Maikäferfest mit verkaufsoffenem Sonntag fiel manches Angebot dem Regen zum Opfer. Auf der Meile war mit engagierten Betrieben und Vereinen dennoch einiges geboten – allerdings waren Lücken und eine geringere Frequenz spürbar.

Es war weniger los als sonst. Das spürte auch Jasmin Klein, die mit ihrer Familie über die Meile beim Fellbacher Maikäferfest bummelte und sich dann am Stand von Pasta and Bowls vor der Fellbacher Markthalle einen Stopp gönnte. „Es sind weniger Aktionen“, sagte sie. Das Kinderschminken, die Tanzvorführungen hätten sie genossen, manche sehr beliebte Aktion wie etwa die Hüpfburg aber vermisst, sagt Jasmin Klein.

 

Letztere war wegen des regnerischen Wetters nicht aufgebaut worden, dafür gab es an gleicher Stelle ein anderes Angebot für Kinder, sie konnten in digitale Welten eintauchen. Auch manche Bank im Freien blieb leer – auch das Haareschneiden und Frisieren für eine gute Sache in der Bahnhofstraße wurde nach Innen verlegt.

Mütter der Ringer des SV Fellbach waren im Einsatz. Foto: Eva Schäfer

Der Regen ließ am späteren Nachmittag nach – dann drehte sich auch das Kinderkarussell an der Pauluskirche, das zum Auftakt zunächst nicht in Fahrt kam. „Was soll man machen“, sagte Schaustellerin Ursula Kießling, die aus Kraichtal bei Karlsruhe mit ihrem Karussell zum Maikäferfest gekommen war, „bei Regen läuft es eben durchwachsen.“

Überzeugte Maikäferfestbesucher hält der Regen nicht auf

Das hielt jedoch überzeugte Maikäferfest-Besucher nicht auf, den verkaufsoffenen Sonntag wahrzunehmen und über die lange Fußgängermeile zu schlendern. „Man trifft sich, das Flair ist schön“, sagte das Ehepaar Gudrun und Klaus Riedele gut gelaunt. Auch für Angelika Thurner aus Fellbach ist es Tradition, das Maikäferfest zu besuchen. Wenn sich die Betriebe und Vereine so bemühten, etwas auf die Beine zu stellen, dann gehöre es auch dazu, diese wahrzunehmen und zu unterstützen, sagte die Fellbacherin. Einige Betriebe hätten vor ihrem Laden keine Aktion, das sei schade, denn diese würde wohl mehr Kunden dazu einladen, auch einen Schritt in das Geschäft zu machen.

Vermisst hat die Fellbacherin einen der Hotspots, die Aktionen von Edeka Hansen. „Da haben wir immer unsere Mahlzeit eingenommen“, sagt sie, „ da war für jeden Geschmack etwas dabei – vom frischen Obst bis zum gebratenen Würstchen.“ An der Stelle informierten diesmal die Stadtwerke über ihr Angebot.

Maikäferfest in Fellbach: Bei den Obst- und Gartenbauvereinen gibt es Saft von Streuobstwiesen

Einige Aktionen hatten Premiere, so zogen die Trommler des Vereins Repicando mit ihren Rhythmen die Flaneure an und sorgten für ausgelassene Stimmung. Wer wollte, konnte beim gemeinsamen Stand der Obst- und Gartenbauvereine den Saft aus Streuobst kosten, der gemeinsam mit dem CVJM in einer Pressaktion gewonnen worden war. Der Stand war erstmals beim Maikäferfest präsent und rührte auch die Werbetrommel für den Blumenschmuckwettbewerb der Stadt.

„Es ist ein interessiertes Publikum“, sagte die Buchhändlerin und Vorsitzende der Interessengemeinschaft Rathaus-Carrée, Gudrun Lack. Sie hätte sich natürlich auch mehr Frequenz gewünscht, das sei dem Wetter geschuldet.

Die Lücken beim Maikäferfest sind teils groß, dennoch gibt’s immer wieder etwas zu entdecken

Monika Schubert schlenderte mit ihrer Bekannten über das Maikäferfest. „Die Lücken sind zu groß“, sagte sie, „ und es wäre gut zu wissen, wo denn die Attraktionen wie das Trommeln gerade geboten sind.“ Sie seien durchgelaufen, hätten aber etwa die Trommler leider verpasst. Genossen haben die beiden Fellbacherinnen den Kuchen im Treffpunkt Mozartstraße.

Trotz allem war das Angebot vielfältig – und in verschiedenen Abschnitten auf der Meile viel Publikum unterwegs. „Es ist für uns keine Frage, dass wir beim Maikäferfest dabei sind“, sagte Ulrike Maurer, die ihre selbst gemachten Schoko-Maikäfer anbot. Tobias Ax aus dem Fellbacher Lindle von der Firma GorillaX freute sich über großes Interesse.

Auch Tour de Ginkgo ist beim Maikäferfest dabei

Die Tour Ginkgo, die bei Stefan Lutz in der Bahnhofstraße zu Gast war, warb für die gute Sache. „Wir werden seit Jahrzehnten von Fellbach und der Bevölkerung unterstützt, da ist es Tradition, beim Maikäferfest dabei zu sein“, sagte die Initiatorin der Aktion, Christiane Eichenhofer. Und nebenan ließ sich der Fellbacher Carneval Club nicht abhalten, Tanzeinlagen trotz des Regens aufzuführen.

Und es gab auch Händler, die sich ganz selbstbewusst für Fellbach und den stationären Handel entscheiden: Beispiel Mode Raithle. Er hatte zum Maikäferfest einen Pop-up Store eröffnet – und wer da einen Blick reinwarf, sah, das ganz schön was los war in dem Geschäft in der Hinteren Straße. Die Fellbacher Umgebung – Markthalle, Blumengeschäft, Eisdiele und andere inhabergeführte Geschäfte – das sei genau das richtige Umfeld für seine Mode-Läden, hatte Hans-Jörg Raithle schon im Vorfeld der Eröffnung gesagt.