Das Seniorenzentrum steht zum Verkauf – was wird dann aber aus der Kita? Foto: /Torsten Schöll

Offenbar könnten in den kommenden Tagen die Gespräche zum Verkauf des Seniorenzentrums Schönberg abgeschlossen werden. Eine wichtige Frage für Eltern der angegliederten Kita ist nach wie vor offen.

In den Verhandlungsprozess um den Verkauf des ehemaligen Pflegeheims der Bruderhausdiakonie in Stuttgart-Schönberg scheint Bewegung zu kommen. Nach informierten Kreisen könnte es in den kommenden Tagen zu abschließenden Gesprächen kommen. Zuletzt wurde eine Kaufsumme von 15 Millionen Euro ins Spiel gebracht. Die Summe war aus einem Exposé einer Schönberger Immobilienagentur hervorgegangen.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf hatten Spekulationen um die Zukunft der Kita am Röhrlingweg 9 Wirbel verursacht. Das Gebäude, in der die Tageseinrichtung für bis zu 45 Kinder im Alter bis sechs Jahren untergebracht ist, ist Teil des 9300 Quadratmeter großen Grundstücks, das nun verkauft werden soll. Die Bruderhausdiakonie ist selbst Träger der Kindertageseinrichtung. Nachdem der Öffentlichkeit erst durch Beiträge in unserer Zeitung im Januar bekannt geworden war, dass die Kita mitverkauft werden könnte, zeigten sich nicht nur etliche Eltern verunsichert. Offenbar war die Stadt, die an den Verhandlungen der Reutlinger Bruderhausdiakonie mit den interessierten Investoren zumindest indirekt beteiligt ist, offenbar ebenso überrascht. Demnach habe, so berichten Eingeweihte, auch die Stadtverwaltung vom möglichen Mitverkauf der Kindertagesstätte erst zu diesem Zeitpunkt Kenntnis erhalten. Dies habe großen Unmut ausgelöst, die Stadt habe die Diakonie hierfür „gerügt“. Vergangene Woche soll sich ein Vertreter des Jugendamts im Jugendhilfeausschuss des Gemeinderats entsprechend geäußert haben.

Eltern zeigten sich verunsichert

Lesen Sie aus unserem Angebot: Zukunft der Kita hängt an 15-Millionen-Immobilie

Gleichzeitig hat die Stadt offenbar bereits Signale gesendet, die Einrichtung im Fall der Fälle zu übernehmen. Auch weil sich möglicherweise Synergien mit der benachbarten städtischen Kindertagesstätte am Röhrlingweg 14 ergeben könnten. Der Elternschaft sei damit nun die Botschaft gesendet worden, dass die Kita-Plätze in jedem Fall gesichert sind.

Wird die Kita mitverkauft?

Auf konkrete Nachfrage zeigt sich die Stadt zurückhaltender: „Die Jugendhilfeplanung spricht sich für einen Verbleib der Kita am Standort Röhrlingweg 9 und in Trägerschaft der Bruderhausdiakonie aus“, heißt es dazu aus dem Presseamt der Stadt. Und weiter: „Sofern die Trägerschaft in Frage gestellt wird, wurde mit der Bruderhausdiakonie vereinbart, direkt Kontakt zum Jugendamt aufzunehmen.“

Die Stadtverwaltung betont, dass die Bruderhausdiakonie zuletzt in einem Gespräch mit dem Jugendamt am 9. Februar erklärt hatte, dass aktuell Gespräche mit einem Investor über den Verkauf des Grundstücks inklusive des Pflegeheims sowie des separaten Kitagebäudes geführt werden. Die notwendigen baurechtliche Prüfungen seien im Gange. „Dem Investor wurde, wie allen anderen Interessenten auch, Vertraulichkeit und Exklusivität zugesagt.“ Einer der an der Immobilie interessierten Investoren betreibt, nach Aussage der Birkacher Bezirksvorsteherin Andrea Lindel, selbst Kindertagesstätten.