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Die Junge Union in Stuttgart hat bei ihrem Neujahrsempfang Stuttgart 21 zum Thema gemacht.

Stuttgart - Die Junge Union in Stuttgart hat am Mittwochabend bei ihrem Neujahrsempfang im Club Rohbau an der Theodor-Heuss-Straße Stuttgart 21 zum Thema gemacht. JU-Kreisvorsitzender Benjamin Völkel geißelte dabei die Widerständler des geplanten Tiefbahnhofs. Nach Umfragen finden sie sich überwiegend in älteren Bevölkerungsschichten.

Die "überhebliche Verhinderungspolitik der Alten gegen Stuttgart 21 widert mich an", sagte Völkel. Es gebe eine Generation, die "in den vergangenen 60 Jahren vom Wohlstand unserer Stadt profitiert hat. Heute haben sie ihr Schäfchen im Trockenen, scheuen Veränderungen und verbauen damit meiner Generation die Zukunft", so der 22-Jährige, der den JU-Vorsitz seit April 2009 innehat. Völkel sagte, er sei froh, dass am 2. Februar der Startschuss für das Bahnprojekt Stuttgart 21 gegeben werde. Von OB Wolfgang Schuster und den CDU-Gemeinderäten forderte er, "endlich in die Offensive zu gehen und sich mit dem politischen Gegner auseinanderzusetzen".

Die Christdemokraten hatten bei der Kommunalwahl 2009 ihren jahrzehntelangen Status als stärkste Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat an die Grünen verloren. Die Fraktion sieht den Widerstand der Grünen gegen das Projekt als wesentliche Ursache für den Mandats- und Bedeutungsverlust an.

Das Aktionsbündnis der Gegner der neuen Infrastruktur reagierte am Mittwoch auf einen Vorwurf der SPD. Deren Kreisvorsitzender Andreas Reißig hatte ihnen einen gefälschten Aufruf mit SPD-Logo zu einer Pro-Stuttgart-21-Demonstration zugeschrieben. "Es sagt doch alles über die Seriosität dieser Leute aus, dass sie zu solchen Mitteln greifen", hatte Reißig gesagt.

Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 distanzierte sich am Mittwoch von der gefälschten SPD-Pressemeldung. Man rufe selbst für den 29. Januar um 19 Uhr zu einer Demo am Hauptbahnhof auf. Reißigs Vorwurf sei ein "haltloser Generalverdacht", den man zurückweise, so der BUND-Geschäftsführer Gerhard Pfeifer.