Der Werkzeughersteller Komet hat seinen Sitz in Besigheim. Foto: Pascal Thiel

Nach zähen Verhandlungen seit August 2016 gibt es endlich einen Kompromiss zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat. Knapp 100 Leute müssen aber gehen.

Besigheim - Die Komet-Werke in Besigheim und Stuttgart werden zukünftig Leitwerke für die gesamte Unternehmensgruppe. Das ist der Kern des Verhandlungsergebnisses, das zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsführung von Komet jetzt vereinbart wurde. Er ist Bestandteil des Zukunftskonzepts „Komet 2016“. Die Einigung umfasst einen Interessenausgleich, einen Sozialplan sowie eine Zukunftsvereinbarung. Die Laufzeit beträgt vier Jahre. Ein Personalabbau soll ohne betriebsbedingte Kündigungen durch sogenannte weiche Maßnahmen erfolgen, beispielsweise durch freiwilliges Ausscheiden und Altersteilzeitregelungen.

Die Verhandlungen liefen sehr zäh

„Wir sind sehr froh, dass wir eine faire Lösung für die Mitarbeiter gefunden haben. Leider konnten wir den Personalabbau nicht verhindern“, sagte Jochen Geist, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende. Auch Konrad Ott, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsburg, nannte das Ergebnis einen „für beide Seiten akzeptablen Kompromiss“. So habe der Personalabbau auf 96 Personen reduziert werden können. Ott geht davon aus, dass dieser Abbau durch Investitionen an den Standorten „teilweise kompensiert“ werden könne. Christof Bönsch, der Geschäftsführer der Komet-Gruppe, sagte: „Wir werden in den kommenden Monaten mit der Umsetzung der Maßnahmen beginnen, um eine moderne Produktionsstruktur zu implementieren.“

Die seit August des vergangenen Jahres laufenden Verhandlungen zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und IG Metall liefen zäh ab. Die Beschäftigten befürchteten, dass ein Großteil der Produktion nach Polen ausgelagert werden könnte. Komet ist einer der führenden Komplettanbieter für Präzisionswerkzeuge. Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Besigheim beschäftigt mehr als 1500 Mitarbeiter in 22 Tochtergesellschaften und ist in rund 50 Ländern vertreten.