Der Daimler-Chef Dieter Zetsche liegt bei den Top-Verdienern unter den Dax-Managern auf Platz Zwei. Foto: dpa

Die Chefs der größten deutschen börsennotierten Unternehmen haben im vergangenen Jahr so viel wie nie verdient.  Die Verdienste der Top-Dax-Manager im Ranking.

Frankfurt - Die Vorstandsvergütungen der 30 Dax-Konzerne haben ein Rekordhoch erreicht: Die Chefs der größten börsennotierten Unternehmen bekommen für das Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich sieben Millionen Euro ausgezahlt. Das geht aus einer Auswertung der Unternehmensberatung hkp hervor, die auf den Vergütungsberichten von 29 der 30 Dax-Konzerne beruht. Die Commerzbank hat ihren Bericht noch nicht veröffentlicht.

Absoluter Spitzenverdiener ist SAP-Chef Bill McDermott, dessen Bezüge sich einschließlich Nebenleistungen wie Dienstwagen auf 20,5 Millionen Euro belaufen. Überdies legte SAP für die Altersvorsorge des Amerikaners allein 2017 fast 700 000 Euro zurück. Erstmals wurde damit bei einem Dax-Chef die Grenze von 20 Millionen Euro überschritten.

Ein Teil der Prämien fließt für Leistungen aus früheren Jahren

Die hkp-Analyse stützt sich auf die Vergütungstabellen nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK), also den Empfehlungen der Kommission für gute Unternehmensführung (Corporate Governance). Hier wird das Fixgehalt mit allen Bonuszahlungen und Nebenleistungen addiert, die aktuell fällig werden. Ein Teil dieser Prämien fließt für Leistungen aus früheren Jahren, da die Auszahlung von Boni über einen mehrjährigen Zeitraum gestreckt wird.

Hkp kommt daher auf andere Beträge als Unternehmensberatungen, die sich auf die Vergütungstabellen nach Handelsgesetzbuch (HGB) beziehen. Dort wird angegeben, welche Beträge den Dax-Chefs für das zurückliegende Geschäftsjahr zugesagt wurden – unabhängig davon, wie viel davon sofort oder später ausgezahlt wird.

Daimler-Chef Zetsche liegt auf dem zweiten Platz der Top-Verdiener

Die Unterschiede werden am Beispiel von Daimler-Chef Dieter Zetsche deutlich: Nach HGB beläuft sich dessen Vergütung für 2017 auf weniger als neun Millionen Euro. Gemäß DCGK-Tabelle sind es mehr als 13 Millionen Euro. Nach dieser Auswertung liegt Zetsche damit hinter SAP-Chef McDermott auf dem zweiten Platz, nach den HGB-Zahlen stünde er auf dem dritten Rang hinter Volkswagen-Chef Matthias Müller.

HKP-Partner Kramarsch plädiert dafür, bei der Gesamtvergütung auch den Aufwand der Unternehmen für die Altersvorsorge mit einzurechnen. Nach dieser Betrachtungsweise erhalten für 2017 fünf Dax-Vorstandsvorsitzende mehr als zehn Millionen Euro. Neben McDermott und Zetsche sind das BASF-Chef Kurt Bock, Siemens-Chef Joe Kaeser und VW-Chef Matthias Müller.