Besuch in der Wilhelma, Cappuccino am Schlossplatz, Bratwurst in der MHP-Arena oder Döner bei Alaturka – die Freizeit im Kessel ist kostspieliger geworden. Aber wie viel zahlt man im Vergleich zu 2021 an beliebten Spots in Stuttgart mehr? Eine Auswahl.
Egal, ob man sieben Euro für einen Döner, fast zwei Euro für einen Liter Benzin oder fünf Euro für ein Bier im Stadion beim VfB zahlt, gefühlt wird alles immer teurer. Und so ganz falsch ist das nicht, schließlich trieb die hohe Inflation in den letzten drei Jahren die Preise in vielen Bereichen des Alltags in die Höhe.
Die Auswirkungen bleiben weiterhin sichtbar – auch in Stuttgart. Aber an welchen Orten in der Landeshauptstadt müssen Menschen im Vergleich zu 2021 beispielsweise tiefer in die Tasche greifen?
Wilhelma Preise 2024
Die Wilhelma ist vor allem bei Familien ein beliebtes Ausflugsziel – und machte im vergangenen Jahr bereits Schlagzeilen, als sie die Eintrittspreise kräftig erhöhte. Auch der Wegfall des Stundentarifs im zugehörigen Parkhaus des zoologisch-botanischen Gartens erhitze jüngst die Gemüter und wurde sogar ein Fall für die Lokalpolitik. Seit diesem März muss dort nämlich jeder eine Tagespauschale von acht Euro fürs Parken bezahlen. Zuvor gab es Tarife von einem Euro pro Stunde, zudem lag der Tageshöchstsatz bei fünf Euro.
Nach massiver Kritik hat die Wilhelma Ende Aprill reagiert. Laut Pressesprecher Birger Meierjohann führt der Zoo zum 25. April eine weitere Pauschale für die Nutzung des Parkhauses ein: Neben der Tagespauschale von acht Euro gilt künftig auch wahlweise eine Pauschale von fünf Euro für maximal drei Stunden. „Das ist ein Kompromiss, und der ist gut“, sagt Georg Fundel, der Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Wilhelma.
Der Eintritt in die Wilhelma selbst schlägt mit 23 Euro für Erwachsene, 15 Euro für Schüler und Studierende, sowie neun Euro für Kinder zu Buche. Ein Ticket für die ganze Familie kostet 48 Euro. Vor drei Jahren lagen die Eintrittspreise noch bei 20 Euro für Erwachsene, 13 Euro für Schüler und Studierende sowie neun Euro für Kinder. Ein Familienticket kostete damals 41 Euro.
Mercedes-Benz Museum
Ein Besuch im – vermutlich nicht nur bei eingefleischten Autofans beliebten – Mercedes- Benz Museum ist im Vergleich zu 2021 ebenfalls teurer geworden. Hier wurden die Preise von zehn Euro für Erwachsene und fünf Euro für Jugendliche und Ermäßigte auf jeweils 16 Euro und acht Euro angehoben. Für Kinder bis einschließlich zwölf Jahre ist der Eintritt kostenlos.
Fernsehturm
Um die Aussicht des Stuttgarter Wahrzeichens genießen zu können, sind für Erwachsene aktuell 10,50 Euro statt zuvor neun Euro fällig. Für Kinder ab sechs Jahren kostet der Eintritt 5,50 Euro, vor drei Jahren waren es noch fünf Euro.
Bratwurst und Bier in der MHP-Arena
Der sportliche Höhenflug bei beiden Stuttgarter Fußballvereinen dauert an. Da liegt es nahe, dass vor allem die Tickets für ein Heimspiel des VfB schwer zu bekommen sind. Wer doch noch eins ergattern kann und in der MHP-Arena zum Beispiel eine Rote genießen will, muss für diese derzeit 4,20 Euro statt zuvor 3,80 Euro zahlen. Auch der Preis für Bier im Stadion wurde um 50 Cent auf jetzt fünf Euro erhöht.
Tickets für die Stuttgarter Kickers
Wer keine Tickets beim VfB mehr erhält, kann es bei den Stuttgarter Kickers probieren. Dort muss man für einen Erwachsenen-Sitzplatz 26 Euro und für Kinder 14 Euro zahlen, bei den Stehplätzen jeweils 13 Euro und sieben Euro. In der vorletzten Saison lagen die Preise noch bei 20 Euro und zehn Euro für die Sitzplätze, und bei neun Euro und fünf Euro für die Stehplätze. Allerdings: Der Preisanstieg bei den Tickets ist auch mit dem Aufstieg der Blauen in der Saison 2022/23 von der Oberliga in die höhere Regionalliga begründet.
Essen und Trinken in Stuttgart
Fest steht: Die steigenden Lebensmittel- und Energiekosten in der Gastronomie wurden auch an die Kunden weitergegeben. So sind mittlerweile etwa beim beliebten Alaturka Döner 9,50 Euro fällig, im Vergleich zu 6,90 Euro vor drei Jahren.
Vielerorts ist auch der Preis für Maultaschen, das schwäbischen Traditionsgericht, gestiegen. Im Maultaschenhäusle in Stuttgart Ost zum Beispiel gibt es den Dauerbrenner „Drei geröstete Maultaschen mit Kartoffelsalat“ derzeit für 10,50 Euro – ein Aufschlag von 1,70 Euro im Vergleich zu 2021. Und wer bei gutem Wetter einen Ausflug zum Bärenschlössle im Rotwildpark machen und dort vielleicht etwas trinken will, muss tiefer in die Tasche greifen: Ein Radler zum Beispiel gibt es derzeit für 4,70 Euro – vor drei Jahren kostete es noch 4,20 Euro.
Die steigenden Lebensmittel- und Energiekosten wirken sich natürlich nicht nur auf alkoholische Getränke aus, auch Kaffee-Fans müssen heute mehr zahlen. Im Königsbau Café mit Blick auf das neue Schloss etwa kostet ein Cappuccino heute 4,20 Euro statt 3,80 Euro vor drei Jahren.
Und was ist mit Eis? Auch hier kostet eine Kugel so gut wie überall mehr als noch vor drei Jahren. Am Eugensplatz befindet sich zum Beispiel das äußerst beliebte Eisbistro Pinguin. Dort kostet eine Kugel Eis mit 1,70 Euro 20 Cent mehr als vor der Inflationskrise. Was für Eis gilt, gilt auch für die schwäbischste Backware schlecht hin: die Brezel. Bei der Kultbäckerei Bosch im Stuttgarter Westen zum Beispiel gibt es sie für einen Euro, damit ist ist sie zehn Cent teurer als 2021.
Muss man für alle Freizeitaktivitäten in Stuttgart heute mehr zahlen?
Nicht alles wurde teurer. Bezüglich Stuttgarter Nachtleben zum Beispiel sind zumindest beim Club BOA die Preise stabil geblieben – mit weiterhin zehn Euro Eintritt für die Veranstaltungen freitags und samstags.
Und auch der Badespaß im Leuze oder dem Freibad Killesberg wurde nicht durch Preiserhöhungen geschmälert. Der Eintritt im Freibad Killesberg kostet für Erwachsene nach wie vor 4,50 Euro, Ermäßigte zahlen 2,70 Euro. Im Leuze zahlt man – ohne Sauna – für ein Tagesticket 14 Euro (ermäßigt 11,20 Euro). Eine Badezeit von zwei Stunden kostet 9,50 Euro (ermäßigt 7,60 Euro).
Wer es preislich entspannt angehen möchte, kann nach einem Spaziergang auf dem Killesberg die dortige Freizeitbahn für drei Euro ( Erwachsene ) und 1,50 Euro (Kinder von drei bis sechs Jahren) zu gleichbleibenden Preisen seit 2012 in Anspruch nehmen.