Mason Greenwood im Trikot von Manchester United Foto: dpa/Mike Egerton

Der englische Nationalspieler Mason Greenwood soll seine Freundin brutal geschlagen und vergewaltigt haben. Die Polizei nahm den 20-Jährigen am Sonntag fest. Manchester United suspendierte den Fußball-Profi „bis auf Weiteres“.

Manchester - Schwere Vorwürfe gegen Fußball-Star Mason Greenwood. Die Freundin des englischen Nationalspielers wirft ihm vor, sie brutal geschlagen und vergewaltigt haben. Am Sonntagnachmittag wurde der 20-Jährige verhaftet. Die Polizei von Greater Manchester teilte mit, dass sie auf Bilder und Videos im Internet aufmerksam gemacht worden sei, in denen eine Frau von „körperlicher Gewalt“ berichtete.

„Wir können bestätigen, dass ein Mann in den 20ern wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs und körperlicher Übergriffe festgenommen wurde“, erklärte ein Sprecher. Der Beschuldigte bleibe zur Befragung in Gewahrsam. Zuvor hatte Manchester United den Stürmer vorerst „bis auf Weiteres“ vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt. Die Polizei nannte den Namen Greenwoods nicht. Das Statement aber las sich deckungsgleich mit den Vorwürfen, die gegen den Profi im Raum stehen.

Verstörende Bilder, Drohungen auf Band

Greenwoods Freundin Harriet Robson (22) hatte am Sonntagmorgen auf Instagram mehrere Beiträge gepostet, die sie blutend sowie mit blauen Flecken an Armen und Beinen zeigen. Dazu schrieb sie: „An alle, die wissen wollen, was Mason Greenwood mir antut.“ Die Postings, in denen Greenwood eindeutig als Täter benannt worden war, wurden im Laufe des Sonntags wieder gelöscht.

Fast noch verstörender als die Bilder ist eine inzwischen ebenfalls wieder gelöschte Audio-Datei, in der ein Mann – mutmaßlich der Nachwuchsstar der Red Devils – eine Frau zu sexuellen Handlungen zwingen will. Immer wieder schreit er sie an, gefälligst die Beine breit zu machen. Als die Frau ihm erklärt, dass sie keine Lust auf Sex habe, beschimpft er sie wüst und droht ihr.

Manchester United suspendiert Greenwood

Bereits nach Verbreitung der Fotos und Mitschnitte hatte Manchester United eine Prüfung der Anschuldigungen angekündigt. „Wir sind uns der Bilder und Behauptungen bewusst, die in den sozialen Medien kursieren. Wir werden keine weiteren Kommentare abgeben, bis die Fakten geklärt sind. Manchester United duldet keine Gewalt jeglicher Art“, erklärte der Klub.

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Greenwood gehörte bislang zu den Stammspielern in der Mannschaft des deutschen Teammanagers Ralf Rangnick. Das Eigengewächs stand in der laufenden Saison bei 16 seiner bisherigen 18 Einsätze in der Anfangsformation des früheren Champions-League-Siegers. Auch in der europäischen Königsklasse bestritt Greenwood, der 2020 schon ein Länderspiel für England absolvierte, auf dem Weg ins Achtelfinale drei Begegnungen. Sein Marktwert wird auf 140 Millionen Euro geschätzt.

Greenwood ist nicht der erste Fall

Es ist nicht das erste Mal, dass Greenwood für negative Schlagzeilen sorgt. Im September 2020 vergnügten er und Teamkollege Phil Foden sich nach Greenwoods Länderspieldebüt in Island mit zwei Models und brachen damit die Corona-Beschränkungen. Nationaltrainer Gareth Southgate schickte die beiden umgehend nach Hause, Greenwood wurde seitdem nicht mehr nominiert.

Der 20-Jährige ist bereits der zweite Premier-League-Profi innerhalb weniger Monate, gegen den wegen gewalttätigen Verhaltens gegen Frauen ermittelt wird. Der französische Weltmeister Benjamin Mendy von Manchester City wurde im vergangenen August wegen des Verdachts mehrfacher Sexualverbrechen in Untersuchungshaft genommen. Zu Monatsbeginn hatten die Behörden den 27-Jährigen gegen Kaution und „unter strengen Auflagen“ entlassen.

Mendy soll fünf Frauen vergewaltigt haben

Mendy werden acht Fälle von Vergewaltigung und ein sexueller Übergriff gegen insgesamt fünf Frauen vorgeworfen. Die Vorfälle sollen zwischen Oktober 2020 und August 2021 stattgefunden haben, mindestens eines der mutmaßlichen Opfer war minderjährig. Im Sommer soll dem Linksverteidiger der Prozess gemacht werden. Von seinem Klub Manchester City war Mendy bereits Ende August bis zum Abschluss des Strafverfahrens suspendiert worden.

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