Wieder sorgt eine Vergewaltigung im italienischen Badeort Rimini für Aufsehen. Foto: AP

Der Urlaub mit zwei Freundinnen in Rimini ist für eine 19-Jährige aus Baden-Württemberg zum Albtraum geworden. Sie beschuldigt zwei italienische Polizeischüler, sie im Hotel vergewaltigt zu haben.

Rom/Rimini - Die junge Urlauberin, die in einem Hotel in Rimini von zwei jungen Männern vergewaltigt worden sein soll, ist zusammen mit ihren zwei Freundinnen wieder zurück in Deutschland. Die 19-Jährige kommt nach Informationen unserer Zeitung aus Horb in Baden-Württemberg und war in Rimini im Urlaub.

 

Die beiden Verdächtigen sind italienische Polizeischüler. Der 21- und der 23-Jährige sollen laut Medienberichten aus Palermo stammen und besuchten im letzten Jahr an der Polizeischule im norditalienischen Brescia. Auch sie machten wie die drei jungen Frauen Ferien im Adria-Badeort Rimini und bewohnten dort dasselbe Hotel. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die beiden Männer.

Flüchtige Urlaubsbekanntschaft

Laut einem Bericht der Zeitung „La Stampa“ haben sich die drei Frauen und die zwei Männer am Freitag in der Unterkunft kennengelernt, als das schlechte Wetter die Urlaubsgäste dazu zwang, den Abend drinnen zu verbringen. Man habe sich unterhalten, eine Urlaubsbekanntschaft entstand.

Auch am Samstag haben sich die fünf wegen des anhaltend schlechten Wetters im Hotel aufgehalten und sich im Zimmer der beiden Italiener getroffen, etwas getrunken und sich unterhalten. Die beiden Freundinnen des mutmaßlichen Opfers zogen sich nach einiger Zeit wieder in ihr eigenes Zimmer zurück. Die 19-Jährige wollte dagegen noch etwas bleiben.

Stadt Rimini sichert der jungen Frau Unterstützung zu

Wenig später erzählt die junge Frau ihren Freundinnen, was sie erlebt habe: Die beiden Polizeianwärter sollen sie zum Sex gezwungen haben. Die Urlauberinnen melden dies sofort an der Hotelrezeption. Die Mitarbeiter des Hotels alarmieren am Samstagabend umgehend die örtliche Polizei, die die beiden Männer zur Rede stellt.

Laut Medienberichten räumen sie ein, Sex mit der jungen Frau gehabt zu haben. Diese sei damit einverstanden gewesen. Auch wenn die fünf jungen Leute zuvor etwas Alkohol getrunken haben, soll die Studentin nicht betrunken gewesen sein. Sie wurde noch am Samstagabend von Polizisten in die lokale Notaufnahme begleitet. Die Untersuchungsergebnisse würden die Erzählungen der jungen Frau stützen, heißt es im Krankenhaus.

Erinnerung an Vergewaltigung 2017 werden wach

In dem auch bei Deutschen beliebten Urlaubsort ist man über den Vorfall bestürzt. Genau vor einem Jahr, ebenfalls am 25. August 2017, war ein polnisches Urlauberpaar von drei jungen Migranten angegriffen und die Frau vergewaltigt worden. Wenig später nach der Gruppenvergewaltigung vergingen sich dieselben Täter an einer Transgender-Prostituierten aus Peru.

Der Fall hatte in Italien landesweite ausländerfeindliche Ressentiments geschürt. Die Täter sind bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Die Stadtregierung von Rimini veröffentlichte zu dem aktuellen Fall der Deutschen aus Horb eine Stellungnahme. Auch wenn man noch auf weitere Untersuchungsergebnisse warte, „betonen wir unsere Nähe, Solidarität, Unterstützung und Hilfe für jede Frau, die Opfer jedweder Gewalt wird, vor allem der brutalsten und feigsten, der sexuellen Gewalt.“

Sollten sich die Vorwürfe erhärten, würde die Kommune in der norditalienischen Region Emilia-Romagna in einem Strafprozess als Nebenklägerin auftreten.