Die Nobelpreise werden seit 1901 jährlich verliehen – für Verdienste an der Menschheit. Nur wenige Menschen wurden mehrfach ausgezeichnet, einige waren sehr alt, andere jung und einer trägt noch heute einen lustigen Nachnamen.
Stockholm/Oslo - Die Nobelpreise werden seit 1901 jährlich vergeben. Der Schwedische Erfinder und und Industrielle Alfred Nobel (1833-1896) legte in seinem Testament fest, dass sein Vermögen in eine Stiftung fließen möge, deren Zinsen an Personen gehen mögen, die „im verflossenen Jahr der Menschheit großen Nutzen geleistet haben“. Nobels Vermögen sollte damals in „sicheren Wertpapieren“ angelegt werden.
Das (Zins-) Geld wird in gleichen Teilen auf Physik, Chemie, Physiologie/Medizin, Literatur und Bemühungen um den Frieden verteilt. 1900, vier Jahre nach Nobels Tod wurde die Stiftung gegründet und bereits ein Jahr später wurden die ersten Preise verliehen.
Der „Wirtschaftsnobelpreis“ geht nicht auf Nobels Testament zurück. Er wird seit 1968 im Gedenken an Nobel von der schwedischen Zentralbank gestiftet.
Mehrfach ausgezeichnet
Mehrfach ausgezeichnet wurden bislang lediglich vier Personen: Marie Curie (1903 für Physik, 1911 für Chemie), Linus Carl Pauling (1954 Chemie, 1962 Frieden), John Bardeen (1956, 1972 Physik) und Frederick Sanger (1958, 1980 Chemie). Pauling wiederum war der einzige Preisträger, der alleine nominiert wurde und den Preis nicht mit Kollegen teilen musste.
Auch Organisationen werden mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, das Internationale Komitee des Roten Kreuz wurde beispielsweise 1917, 1944, 1963 mit dem Friedensnobelpreis bedacht.
Und die Frauen?
Die Frauenquote ist ausbaufähig: Abzüglich der Mehrfachpreisträger wurden in der Geschichte des Nobelpreises (Stand 2019) 784 Männer, 51 Frauen und 24 Organisationen geehrt. Hinzu kommen noch 82 männliche Preisträger und zwei weibliche Preisträgerinnen des Wirtschaftspreises.
Seit 2020 beläuft sich das Preisgeld auf 10 Millionen schwedische Kronen (ungefähr 986 000 Euro) je Kategorie.
Alt und jung
Der bislang älteste Preisträger ist John B. Goodenough, Jahrgang 1922. Als er den Preis für Chemie 2019 in Empfang nahm, war er 97 Jahre alt. Und ja, der Mann heißt tatsächlich „gut genug“ mit dem Nachnamen. Der in Jena geborene Physiker ist der derzeit älteste lebende Preisträger – 99 Jahre alt.
Die jüngste Preisträgerin ist die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan. Sie war 17 Jahre alt, als ihr der Friedensnobelpreis verliehen wurde. William Lawrence Bragg bekam 1915 im Alter von 25 Jahren den Preis der Physik verliehen.
Wann werden die Preise verliehen?
Die Bekanntgabe der Preisträger findet zwischen von Anfang und Mitte Oktober statt. Die feierliche Preisverleihung in Stockholm und Oslo (Friedensnobelpreis) ist traditionell auf den Todestag von Alfred Nobel datiert, den 10. Dezember.