Der Raser lässt sich durch normale Signale nicht zum Anhalten bewegen. Foto: dpa/Roland Weihrauch (Symbolbild)

Die Polizei versucht am Wochenende herauszufinden, wer mit Tempo 300 vor einer Kontrolle flüchtete.

Noch ist der Autofahrer nicht ermittelt, der in der Nacht zum Samstag mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern über die Autobahnen 81 und 8 vor der Polizei geflüchtet ist. Der Halter wird sich zumindest feststellen lassen. Denn der Fahrer ließ das Auto am Ende der Flucht bei Mühlhausen (Kreis Esslingen) zurück. Es hatte ein Biberacher Kennzeichen. Doch auch wenn der Halter leicht festzustellen ist, muss erst noch bewiesen werden, wer tatsächlich am Steuer saß.

Es ist für die Polizei nicht ungewöhnlich, dass Autofahrer in letzter Minute versuchen abzudrehen, wenn sie eine Polizeikontrollstelle vor sich sehen – meist, weil sie etwas zu verbergen haben. Doch die Flucht vom Wochenende hat einige andere Verfolgungsfahrten in den Schatten gestellt, nicht nur aufgrund des hohen Polizeiaufgebotes: 41 Streifenwagenbesatzungen und die Mannschaft im Polizeihubschrauber versuchten, an dem Mercedes AMG GT 63 S dranzubleiben. Doch auf Tempo 300 kamen die Einsatzkräfte mit ihren Streifenwagen nicht. Das Tempo schätzten die Einsatzkräfte im Hubschrauber aus der Luft.

Es fing damit an, dass der Fahrer gegen 0.50 Uhr an der Anschlussstelle Zuffenhausen wendete und entgegen der Fahrtrichtung die Autobahnauffahrt wieder hinabfuhr. Denn dort hatte sich die Polizei für eine allgemeine Verkehrskontrolle postiert, die laut einem Sprecher keinen konkreten Anlass hatte. Das Auto wurde dann erst auf der B 10 gesichtet, dann sah es eine Streife wieder auf der A 81 in Richtung Heilbronn. Auf Anweisungen, bei Ludwigsburg Süd abzufahren, reagierte der Fahrer nicht. Bei Mundelsheim fuhr er von der Autobahn und direkt in die andere Richtung wieder auf. Auf der Flucht erreichte er nun seine Höchstgeschwindigkeiten zwischen 250 und 300 Kilometern pro Stunde. Durch den Engelbergtunnel und weiter auf die A 8 Richtung Ulm ging die Fahrt. Bei Mühlhausen im Täle (Kreis Göppingen) verließ der Fahrer die Autobahn gegen 1.50 Uhr, stellte das Auto im Ort ab und flüchtete wohl zu Fuß. Gefunden wurde er nicht. Die Polizei beschlagnahmte den Wagen, der nun von der Spurensicherung untersucht wird. Auch, um Hinweise auf die Person zu finden, die in dieser Nacht am Steuer saß.

Die Polizei bittet Zeugen und Verkehrsteilnehmer, die der AMG-Fahrer gefährdete, sich unter 07 11 / 6 86 90 zu melden.