Die Posten in den Gremien des VfB Stuttgart werden neu verteilt. Dabei soll der Grünen-Politiker Cem Özdemir bedacht werden. Das ist zumindest der Plan von Präsident Claus Vogt – doch es gibt Bedenken.
Stuttgart - Cem Özdemir soll in den Aufsichtsrat des VfB Stuttgart berufen werden. Das ist nach Informationen unserer Redaktion der Plan des Präsidenten Claus Vogt. Möglichst zeitnah soll dies erfolgen, da der Grünen-Politiker seine Bereitschaft dazu erklärt hat. Durch diese Personalie würde Vogt seine Position als Aufsichtsratsvorsitzender im Kontrollgremium der VfB AG stärken.
Daimler-Vertreter ist nicht begeistert
Özdemir ist VfB-Mitglied und gilt seit Jahren als prominenter Fan. Zuletzt hatte er sich vor wenigen Wochen öffentlich zum Machtkampf zwischen Vogt und dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Hitzlsperger geäußert. Er versuchte zu vermitteln. Nun soll der Bundestagsabgeordnete aber bald schon selbst mit Rat und Tat dem VfB zur Seite stehen. Kritische Stimmen gibt es dennoch.
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So soll Wilfried Porth, der Vertreter des Ankerinvestors Daimler im Aufsichtsrat, nicht gerade begeistert von Vogts’ Vorhaben sein. Porth soll dem Präsidenten misstrauisch gegenüberstehen. Doch auch auf e.V.-Seite gibt es Bedenken. Zum einen, weil der VfB in seinen Gremien möglichst politisch neutral bleiben wollte und beim möglichen Engagement von Politikern in den vergangenen Jahren Zurückhaltung walten ließ. Zum anderen soll Özdemir als Vereinsvertreter in den Aufsichtsrat berufen werden. Bislang hat sich der 55-Jährige jedoch nicht beim VfB engagiert. Er sitzt allerdings im Vereinsbeirat des FC Playfair – jenem Verein für Faninteressen und Nachhaltigkeit im Profifußball, der von Vogt gegründet wurde.
Platz im Aufsichtsrat des VfB gibt es auch deshalb, weil Bernd Gaiser aufgrund des Führungsstreits als Präsidiumsmitglied zurücktrat und damit als Vereinsvertreter aus dem Aufsichtsrat ausschied. Der Ex-Profi Hermann Ohlicher trat aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls zurück. Zuletzt wurde Rainer Adrion im vergangenen März in das Kontrollgremium berufen – ebenfalls auf Initiative von Vogt. Der frühere Trainer stärkt seither die Sportkompetenz und fungiert aktuell interimsweise auch als Präsidiumsmitglied. Über die Berufungen in den Aufsichtsrat entscheidet die Hauptversammlung der VfB AG. Darin vertreten sind der VfB (88,25 Prozent der Anteile) und Daimler (11,75 Prozent der Anteile).