Bis zur Saison 2020 soll das Holzheimer Freibad, mit neuer Technik, wieder in altem Glanz erstrahlen – und den Besuchern zur Verfügung stehen. Foto:  

Nach einem kapitalen Wasserschaden ist die Freibadsaison in Göppingen-Holzheim ausgefallen. Für die Zukunft wollen die Mitglieder des örtlichen Turnvereins ihr Markenzeichen aber erhalten.

Göppingen - Vor allem während der Hitzewellen in diesem Sommer haben sich die Verantwortlichen des TV Holzheim immer wieder die gleiche Frage gestellt: „Wie konnte das passieren?“ Auf die Frage, warum der Technikkeller des turnvereineigenen Freibads, unmittelbar vor der geplanten Eröffnung, komplett überflutet worden ist, wird es wohl keine abschließende Antwort mehr geben. Ob eine defekte Dichtung den Totalschaden verursacht hat oder aber ein offenstehender Schieber, niemand vermag es zu sagen.

Fest steht aber inzwischen, dass die Saison 2018 im sogenannten Bädle nicht die letzte gewesen sein soll, auch wenn das laufende Freibadjahr in dem Göppinger Stadtbezirk wortwörtlich ins Wasser gefallen ist. In einer außerordentlichen Hauptversammlung haben sich die 131 anwesenden Mitglieder des TVH bei nur ganz wenigen Enthaltungen und ohne Gegenstimmen dafür ausgesprochen, das Familienbad zu erhalten.

Kosten der Sanierung sind mit 218000 Euro kalkuliert

Rund 218 000 Euro, so lautet die Kalkulation, sind erforderlich, um ein neues Gebäude für die Steuerungstechnik zu errichten, und dieses mit neuen Pumpen, einer neuen Steuerungstechnik und einer neuen Elektrik zu versehen sowie einen neuen Frischwasseranschluss herzustellen. Zugleich soll die bestehenden und noch funktionstüchtigen technischen Anlagen ausgebaut werden.

Dass der etwa 900 Mitglieder starke Verein diese Investition ad hoc nicht aus eigener Kraft stemmen kann, ist klar und so spricht Markus Missler, der im Vorstand für die Liegenschaften zuständig ist, nicht von ungefähr „von einem sehr ehrgeizigen Projekt“. Inzwischen sei er aber zumindest vorsichtig optimistisch, dass es doch gelingen könne das Markenzeichen des TVH zu erhalten, fügt Missler hinzu.

Das Sanierungskonzept basiert auf vier Säulen

Auf vier finanziellen Säulen, so die Vorstellung, soll sich das Sanierungskonzept „Bädle 2020“ im besten Fall stützen können. Einer dieser Pflöcke ist durch das Votum der Mitglieder schon gesetzt worden. Denn mit dem gefassten Beschluss ging zugleich eine einmalige Erhöhung des Beitrags einher. 35 Euro Umlage wird für das nächste Jahr von jedem erwachsenen TVH-Angehörigen erhoben. Zudem haben viele Stammgäste des Freibads, bei denen das Geld für die Saisonkarte heuer bereits abgebucht war, die Rücküberweisung durch den Verein als Spende direkt wieder abgeliefert

Auch mit Gönnern, Sponsoren und befreundeten Vereinen, der zweiten finanziellen Säule des Konzepts, sei man, wie Missler es ausdrückt, „in guten Gesprächen“. Die dritte Stütze könnte von der Stadt Göppingen kommen. Oberbürgermeister Guido Till hatte jüngst beim Holzheimer Kinderfest erklärt, dass er sich für das Bad und eine pekuniäre Unterstützung des Vereins im Gemeinderat stark mache wolle. Nach der Sommerpause wird die Verwaltung eine entsprechende Vorlage in das Gremium einbringen.

In der nächsten Saison soll das Bädle wieder offen sein

Den vierten Teil der Finanzhilfen, so die Vorstellungen des TVH, könnten Fördergelder von Bund und Land ausmachen. Alexander Maier, der Grünen-Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Göppingen, konnte bereits auf der Mitgliederversammlung verkünden, dass er eine entsprechende Anfrage bei der Landesregierung schon gestellt habe.

Für Markus Missler und Jochen Grund, den Hauptkassierer des Turnvereins, ist es dennoch das Ziel, „unser Bad zur nächsten Saison wieder eröffnen zu können“. Der Meilenstein, von dem noch unmittelbar vor der Abstimmung unter den Mitgliedern die Rede gewesen ist, hat zumindest ein ordentliches Gewicht. Diesen am Ende wirklich zu stemmen, ist ein sportliche Herausforderung. Aber damit kennt man sich bei einem Turnverein ja bestens aus.