Der Förderverein will höhere Mieten für die Räume in der Alten Scheuer. Viele Degerlocher Vereine wollen das Gegenteil Foto: Judith A.Sägesser

Der Förderverein Degerloch will, dass die Mieten für die Räume in der Alten Scheuer steigen. Außerdem sollen Privatleute und Mitglieder des Fördervereins künftig gleich bezahlen. Viele Vereine streiten schon seit geraumer Zeit für niedrigere Preise.

Degerloch - Den „Knatsch“ könnte der Verein sofort beenden, wenn er die Scheuer unentgeltlich oder zu Preisen wie vor 20 Jahren Vereinen und Organisationen überlasse, heißt es in einer Stellungnahme des zweiten Vorsitzenden des Fördervereins Degerloch, Joachim Adis. Doch dann wäre die Zukunft des Fördervereins aufs Spiel gesetzt, betont Adis. Statt die Miete zu senken, halte der Vorstand Mietpreiserhöhungen für dringend geboten, verkündet er.

So sollten die steigenden Kosten für den Unterhalt und die Verwaltung der Alten Scheuer kompensiert werden, argumentiert der Förderverein. Diese hätten sich vervielfacht. „Eine solche Entwicklung kann der Förderverein keine zehn Jahre überstehen“, meint Adis.

Gutachten liegt vor

Er verkündet auch, dass dem Förderverein nun das Ergebnis eines rechtlichen Gutachtens vorliege. Experten haben demnach untersucht, ob Mitglieder bevorzugt werden können. Das Gutachten habe nun die bisherige Praxis angemahnt , sagt Adis.

Höhere Mietpreise und eine Gleichbehandlung von Privatpersonen und Mitgliedern wäre das Gegenteil dessen, was viele Vereine vom Förderverein verlangen.

Vereine sind die Mieten zu hoch

Bisher kann ein Mitglied eines Degerlocher Vereins, das auch im Förderverein ist, die Alte Scheuer für Veranstaltungen seines Vereins zu einem günstigeren Preis mieten. Vielen Vereinen ist die Miete in der Alten Scheuer aber schon mit der alten Regelung zu teuer. Zudem sei der Treffpunkt Degerloch an der Mittleren Straße keine Alternative mehr, da dort viele Veranstaltungen aufgrund von Brandschutzbedenken nicht mehr möglich sind.

Auch im Förderverein selbst scheint es zu brodeln. Im November war eine Mitgliederversammlung geplatzt. Ein neuer Vorstand konnte nicht gewählt werden. Einzelne hatten von Beschimpfungen berichtet. Bei den Unstimmigkeiten zwischen den Vereinsmitgliedern steht die Frage nach dem Mietpreis für die Ortsvereine schon seit geraumer Zeit im Hintergrund.

Der Förderverein kündigt nun an, dass er gemeinsam mit der Stadt und den Hauptnutzern des Treffpunkts Degerloch Lösungen für finanzschwache Vereine finden will. Die Bezirkschefin Brigitte Kunath-Scheffold zeigt Sympathie für die Idee, dass der Förderverein künftig zum Teil mit den Vereinen bei Veranstaltungen kooperiert, um so zu niedrigeren Mietpreisen zu kommen.