Margot Kuon am Rednerpult im Klinikum im Dienst der Kinder Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der Verein Funk hat sich für die kindgerechte Ausstattung des Olgahospitals eingesetzt und unterstützt die medizinische Ausstattung dort, wo sie Kindern nutzt. Die Geburtstagsfeier muss wegen Corona allerdings verschoben werden.

Stuttgart - Margot Kuon ist zupackend. Sie wartet nicht ab, bis man ihr eine Lösung präsentiert. Als ihr Sohn, heute ein 30 Jahre junger Mann, als Kind wegen einer neurologischen Erkrankung oftmals viele Tage im Olgahospital verbringen musste, hatte das Olgahospital zwar viel Sachverstand zu bieten, aber wenig von dem, was Kindern die Behandlung erleichtert. Also gründete Margot Kuon im Jahr 1996 den Förderverein Funk zur Unterstützung neurologisch erkrankter Kinder und ihrer Familien und richtete mithilfe von Spenden als Erstes einen alten, nicht benutzten und eingehausten Balkon am Olgäle als Spielzimmer her. Seither sind 25 Jahre ins Land gegangen, in denen die heute 61-jährige Gründerin ununterbrochen dem Verein vorstand.

Bundesverdienstkreuz für die Vorsitzende

Für ihren großen Einsatz ist Margot Kuon vor fünf Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Mit dabei bei den Feierlichkeiten in der Villa Reitzenstein waren zahlreiche Weggefährten aus der Politik sowie die Chefärzte des Olgahospitals, Franz-Josef Kretz, Axel Enninger, Markus Blankenburg, Andreas Oberle. Es darf als Ausdruck dafür gesehen werden, wie geschätzt ihre Arbeit ist.

Geräte zum Nutzen von Kindern

Margot Funk ist zu einer wichtigen Anlauf- und Kontaktstelle für betroffene Eltern geworden. Wegen seiner Investitionen in eine kindgerechte Umgebung und in medizinische Geräte ist der Verein aber auch eine Stütze der Neuropädiatrie am Olgahospital. „Die Eltern und Kinder verbringen ja viel Zeit dort, also haben wir uns anfangs vor allem um die Gestaltung der Station gekümmert. Im neuen Olgahospital kümmern wir uns zunehmend um medizinische Geräte, wenn sie zum Nutzen der Kinder sind“, sagt Margot Kuon.

Beispielsweise um die Ausstattung von zwei Schlaflaborplätzen und die Anschaffung von Geräten, die die spielerische Analyse von Aufmerksamkeitsstörungen erlauben. Oder es wird ein Forschungsprojekt zur Erkundung des Schmerzmechanismus unterstützt, damit die Schmerzbehandlung gezielter verlaufen kann. Drei Stellen finanziert der Verein: eine psychosoziale Kraft, einen Lotsen und eine Sporttherapeutin.

Unentwegt für Spenden aktiv

Beharrlich treiben Margot Kuon und die Schirmherrin Karin Maag, Stuttgarter Bundestagsabgeordnete der CDU, dafür Spenden ein, die sich im Laufe der Jahre auf mehr als eine Million Euro summiert haben. Sie hält Kontakt zu Selbsthilfegruppen und Institutionen, wenn neue Problemlagen neue Konzepte verlangen. Die Sparda-Bank ist Förderer der ersten Stunde, dort finden seit 2001 jährlich Benefiz-Soireen statt, für die Kuon mit schöner Regelmäßigkeit Promis gewinnt, die ihre Talente einbringen. Zuletzt waren es die Ultras vom Commando Cannstatt, die den Erlös aus ihrem Fankalender-Verkauf gespendet haben – fast 25 000 Euro. Gründe genug also, um ein, wie die Vereinsvorsitzende sagt, „fulminantes Fest“ zu feiern. Wegen Corona muss das allerdings ausfallen. Margot Kuon: „Dann feiern wir nächstes Jahr eben 25 plus.“