Bei der „Klopapier-Challenge“ war auch Disziplin gefragt. Foto: privat

Zwar musste das Vereinsgelände wegen der Corona-Auflagen geschlossen bleiben, das Vereinsleben blieb aber dennoch intakt. Dabei wurde vor allem auf digitale Medien gesetzt. So gab es beispielsweise eine „Klopapier-Challenge“.

Zuffenhausen - Wo normalerweise das Bellen von Hunden zu hören ist und Menschen zusammen mit ihren Vierbeinern unterwegs sind, ging es in den vergangenen Wochen sehr ruhig zu. Auf dem Vereinsgelände der Hundefreunde an der Straße Roter Stich konnte man sozusagen das Gras wachsen hören. Die Zeit während der Coronakrise hat man beim Verein nämlich unter anderem dazu genutzt, sich um den Rasen und um Renovierungen zu kümmern. Immerhin: seit Anfang der Woche darf es auf dem Gelände wieder Betrieb geben, allerdings mit maximal fünf Personen und unter strengen Auflagen.

Training und Prüfungen mussten abgesagt werden

„Ein Verein lebt vom Austausch und dem Miteinander seiner Mitglieder“, sagt der Vorstandsvorsitzende Hartmut Rehorsch. Natürlich hätte die Einstellung des Betriebs viele der rund 150 Mitglieder sehr getroffen. Sämtliche Trainings- und Prüfungstermine mussten abgesagt werden. Entmutigen lassen wollten sich die Hundefreunde allerdings nicht – im Gegenteil: Der Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten verlagerte sich in die digitalen Medien. So wurde beispielsweise ein Online-Training eingeführt. Dessen Teilnehmer können sich beim Absolvieren vorgegebener Übungen mit dem Smartphone aufnehmen und das Ergebnis dann von Trainern auswerten lassen und sich Tipps geben lassen. Auf einige Resonanz stieß auch eine „Klopapier-Challenge“: Die Teilnehmer bekamen 24 Stunden Zeit, ihren Vierbeinern diverse Klopapier-Kunststücke beizubringen, diese zu filmen und zu einem Video zusammenzufügen.

Laut Hartmut Rehorsch ist es so gut wie unmöglich, dass Menschen sich über Hunde mit Corona infizieren. „Es ist viel gefährlicher, über die Unterländer Straße zu laufen, als sich auf dem Hundeplatz zu beschäftigen“, sagt der Vorsitzende. Ihm sei nicht ein Fall bekannt, bei dem ein Hund erkrankt sei und dann sein Herrchen oder Frauchen infiziert habe.

„Covid-19 ist nicht durch Hunde übertragbar“

Diese Aussage bestätigt Ulrich Reidenbach. „Covid-19 ist nicht durch Hunde übertragbar“, sagt der Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg für Hundewesen. Zwar gebe es auch bei Hunden Coronaviren, diese seien aber von einem ganz anderen Typ und beträfen bei den Vierbeinern den Verdauungstrakt und nicht die Lunge. Auch ihm sei kein Fall bekannt, dass Covid-19 vom Hund auf den Menschen oder andersherum übertragen worden sei. Diesbezügliche Meldungen in den Medien hätten sich bislang in keinem Fall als richtig herausgestellt.

Bei den Hundefreunden Zuffenhausen plant man bereits für die Zeit nach der Coronakrise. In Kürze wird ein zwei Kilometer langer Trainingspfad fertig sein, wo auf die Teilnehmer diverse Übungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen warten. Im Verein denkt man aber nicht nur an die eigenen Mitglieder. So bald es möglich ist, möchte man Kontakt zu Alten- und Pflegeheimen aufnehmen, um diese zu besuchen und den Bewohnern mit Hunden eine Freude zu machen. Denn, so betont Ulrich Reidenbach, auch in der Coronakrise habe sich einmal mehr gezeigt, dass Hunde treue Begleiter des Menschen seien.