Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei einer Kundgebung der Gewerkschaft Verdi. In den kommenden Tagen weitet die Gewerkschaft die Streiks aus. Foto: dpa

Allmählich wird der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst für immer mehr Menschen in Deutschland spürbar. Verschiedene öffentliche Leistungen stehen nur eingeschränkt zur Verfügung.

Berlin - Mit spürbaren Warnstreiks im Nahverkehr und anderen sensiblen Bereichen erhöhen die Gewerkschaften den Druck im Tarifstreit um den öffentlichen Dienst. Nach ihrem Nein zu einem Lohnangebot von Bund und Kommunen setzen Verdi und der Beamtenbund dbb die Auseinandersetzung in den kommenden Tagen auf der Straße fort.

Bereits am Montag gab es Ausstände unter anderem in Brandenburg, etwa in Frankfurt (Oder), weitere Warnstreiks sollen folgen. In Baden-Württemberg startet Verdi am Dienstag ganztägige Arbeitsniederlegungen im Nahverkehr von Karlsruhe, Pforzheim und Baden-Baden. Weitere Warnstreiks in allen Regionen des Landes sollen folgen. Am Mittwoch gibt es Ausstände etwa im öffentlichen Nahverkehr in Chemnitz und Zwickau sowie in den Stadtverwaltungen in Halle und Weißenfels. In Berlin will der Beamtenbund am Mittwoch demonstrieren und vor dem Bundesfinanzministerium mehr Geld ordern.

Alle Bereiche des öffentlichen Dienstes

Schwerpunkttag in Bayern ist der Donnerstag. Insgesamt soll es laut Verdi in mehr als 50 bayerischen Städten Warnstreiks geben - rund 5000 Beschäftigte sind aufgerufen, sich zu beteiligen. Betroffen sein könnten alle Bereiche des öffentlichen Dienstes, also Krankenhäuser, Kitas, Müllabfuhren, Stadtwerke und Verwaltungen. Am Donnerstag solle es zudem bundesweit einen Schwerpunkt in den Krankenhäusern geben, sagte ein Verdi-Sprecher in Berlin.

Die Gewerkschaften hatten ein Angebot von Bund und Kommunen für die rund zwei Millionen Beschäftigten empört abgelehnt. Die Arbeitgeber hatten es auf drei Prozent in zwei Jahren beziffert, Verdi kam beim Nachrechnen auf faktisch weniger als zwei Prozent. Die Gewerkschaft hatte sechs Prozent für ein Jahr gefordert. Ende kommender Woche wird in Potsdam weiterverhandelt.