Angestellte der Kommunen streiken für mehr Geld, Freiheit und Zeit. Foto: Werner Kuhnle

Trotz strömenden Regens versammelten sich 150 Menschen am Mittwoch beim Sachsenheimer Rathaus, um für bessere Löhne zu protestieren.

In Sachsenheim gingen am Mittwoch gut 150 Menschen für bessere Löhne auf die Straße. Vor dem Rathaus versammelten sich trotz strömenden Regen Angestellte der Städte Marbach, Bietigheim-Bissingen, Vaihingen Enz, Sachsenheim und Tamm. „Es herrschte gute Stimmung, sehr kämpferisch,“ sagt Steffen Eckstein von der Gewerkschaft Verdi.

 

Auf der Kundgebung trafen Angestellte verschiedener Metiers aufeinander. Ein großer Teil kam aus der Verwaltung, sonst arbeiten viele im Erziehungswesen, aber auch Mitarbeiter aus dem Bauwesen, den Bürgerbüros und Reinigungskräfte waren dabei. „Bunt gemischt, wie das bei Stadtangestellten so ist“, sagte Eckstein.

Zehntausende bundesweit auf den Straßen

Bundesweit gehen seit Montag zehntausende Angestellte des öffentlichen Dienstes für bessere Löhne und mehr freie Tage auf die Straße. Bis zur Verhandlungsrunde am 14.  März will die Gewerkschaft Verdi damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Diese hätten bisher kein Angebot gemacht, schreibt Verdi in einer Pressemitteilung.

Die Gewerkschaft fordert von den Arbeitgebern 8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber plus 350 Euro im Monat. Außerdem will sie für die Arbeit höhere Schichtarbeitszuschläge und drei freie Tage mehr.

„Meine-Zeit-Konto“ soll Belastung reduzieren

Neu eingeführt werden soll ein „Meine-Zeit-Konto“, mit dem Tarifbeschäftigte mehr über ihre eigene Arbeitszeit entscheiden können. Sie sollen verwalten können, ob Zuschläge wie Gehaltserhöhungen oder Überstunden direkt ausgezahlt, oder auf das Zeitkonto gebucht werden. Später kann die Zeit auf dem Zeitkonto „ausgezahlt“ werden – und die Beschäftigten können so mehr freie Tage nehmen.

Die Gewerkschaft will so die Attraktivität der Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst erhöhen, neues Personal anziehen und Belastungen für Arbeitnehmende reduzieren.