Die Polizei hat einen Jugendlichen vorläufig festgenommen, der im Verdacht steht, Brandstiftung begangen zu haben. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen übergaben die Beamten ihn an seine Mutter.
Dicke Rauchwolken waren am Donnerstagmittag zwischen der Autobahn 8 und Stuttgart-Rohr über den Baumwipfeln zusehen. Auf einer Fläche mit einem geschätzten Durchmesser von rund 50 Metern hat es in dem Waldgebiet an der Musberger Straße gebrannt. Wie die Polizei am Freitagvormittag berichtet, steht ein 15-Jähriger im Verdacht, das Feuer gelegt zu haben.
Unterholz in Flammen
Eine Zeugin bemerkte gegen 11.50 Uhr die starke Rauchentwicklung und verständigte die Feuerwehr. Die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwache 5 und der Freiwilligen Feuerwehr Vaihingen trafen wenig später ein. Zunächst wurde eine brennende Grünfläche gelöscht. „Jedoch stand auch das Unterholz in Flammen. Das Feuer breitete sich rasch aus“, sagte Daniel Anand, Sprecher der Feuerwehr Stuttgart.
Obwohl größere Waldbrände in Stuttgart aufgrund der Baumstruktur unwahrscheinlicher seien als beispielsweise in Gebieten in Ostdeutschland, wurden weitere Kräfte und ein spezielles Tanklöschfahrzeug für Waldbrände angefordert. „Der geländegängige Unimog ist bei der Freiwilligen Feuerwehr in Büsnau stationiert.“ Die Einsatzkräfte bekamen den Brand letztlich mit einem Zangenangriff von zweiten Seiten aus in den Griff. Gegen 13 Uhr vermeldeten sie „Feuer aus“.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei schon den mutmaßlichen Verursacher ausfindig gemacht. Beamte kontrollierten den 15-Jährigen gegen 12.35 Uhr in der Nähe des Brandes und nahmen ihn vorläufig fest. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen übergaben sie den Jugendlichen an seine Mutter.
Es handelt sich wohl mehr als nur um einen Lausbubenstreich. Um einen Waldbrand zu entfachen, braucht es derzeit aber offenbar auch nicht viel. Die trockenen, warmen Frühlingstage haben sich auch auf den Waldbrand-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdiensts ausgewirkt. An der Wetterstation am Schnarrenberg ist am Freitag Stufe 3 (mittel), an der Messstelle am Flughafen Stuttgart sogar Stufe 4 von 5 ausgerufen worden. Sie entspricht „hoher Gefahr“. Besserung ist in Sicht: Am Wochenende sinkt das Risiko in der Landeshauptstadt deutlich, denn es soll regnen.