Blick vom VDI-Heim ins Nesenbachtal: Die Rauchschwaden sind deutlich zu erkennen. Foto: privat

Im Nesenbachtal werden weiterhin Gartenabfälle verbrannt. Dies ist jedoch verboten und wird mit einem Bußgeld geahndet. Die Verursacher sind aber leider schwer zu ermitteln. Ein Bürger aus Vaihingen regt an, die Gärtlesbesitzer aufzuklären.

Vaihingen - Paul Martin Schäfer ärgert sich. Am 17. Dezember hat der Geschäftsführer des Vereins Deutscher Ingenieure zum wiederholten Male Rauchschwaden über dem Nesenbachtal entdeckt. Offensichtlich hat ein Gärtlesbesitzer wieder einmal Gartenabfälle verbrannt – unerlaubterweise, denn dies ist verboten. Dafür gibt es Grüngutsäcke sowie städtische Grüngutsammelstellen.

„Aber die Gartenbesitzer sind da offenbar völlig schmerzfrei“, sagt Schäfer. Mehrfach hat er sich an die Polizei und das Amt für Umweltschutz gewandt, bisher ohne Erfolg. Am vergangenen Dienstag sei zumindest ein Streifenwagen mit zwei Beamten vorbeigekommen, zu spät allerdings, bedauert er. „Leider war die Emissionsquelle zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sichtbar.“

Abfallrechtsbehörde verhängt Bußgelder

Christina Wagner ist beim Umweltamt als Sachgebietsleiterin der Unteren Immissionsschutz- und Abfallrechtsbehörde tätig. Diese ist für den Schutz der Bürger vor schädlichen Umwelteinwirkungen zuständig. Darunter fällt die Luftverunreinigung genauso wie Geräusche oder Erschütterungen. „Uns passt es natürlich auch nicht, dass die Luft durch das Verbrennen der Gartenabfällen verqualmt wird“, sagt sie. Als Abfallrechtsbehörde werde man selbstverständlich tätig und verhänge auch Bußgelder. Es sei jedoch oft schwierig, den Verursacher zu ermitteln, erklärt sie. „Wenn wir Namen oder die Grundstücke kennen, auf denen es geschieht, treten wir auf die Pächter oder Eigentümer zu.“

Verbrannt wird abends oder am Wochenende

Meist sei dies aber nicht bekannt. Zudem komme es zumeist an den Abenden oder den Wochenenden zu den unerlaubten Verbrennungen. „Dann ist unsere Behörde aber nicht mehr besetzt“, sagt sie. Schäfer könne zwar selbst versuchen, ein beweiskräftiges Foto zu machen oder die exakte Stelle auf einem Lageplan ausfindig machen, sagt Christina Wagner. Freilich sei es als Privatmann aber schwierig, Personalien zu ermitteln, räumt sie ein.

Es bleibt die örtliche Polizeidienststelle. Doch diese müssen im Zweifel natürlich eher zu Verkehrsunfall oder Einbruch ausrücken, das ist Paul Martin Schäfer klar. „Ich sehe es aber dennoch nicht ein, mich selbst auf den Weg zu machen und den Verursacher zu ermitteln. Dafür zahle ich schließlich Steuern, damit dies die entsprechende Behörde tut“, ärgert er sich.

Frischluftschneise wird verpestet

Vor einiger Zeit hat er den Vorschlag gemacht, die Grundstücksbesitzer zu informieren. „Diese Anregung nehmen wir gerne auf“, sagt Wagner. Man prüfe derzeit, ob man alle betroffenen Besitzer ermitteln und anschreiben werde. Auch eine Informationsveranstaltung sei denkbar. Das hört Schäfer gerne, endlich bewege sich etwas, sagt er. Es könne schließlich nicht sein, dass man einen grünen Oberbürgermeister habe und eine grün dominierte Kommunalpolitik und trotzdem regelmäßig Stuttgarts Frischluftschneise verpestet werde.