Verbraucher wollen Geld ausgeben – für ein Auto oder Möbel. Im Bild ein Model auf der Kölner Möbelmesse Foto: dpa

Verbraucher sind in Kauflaune – doch nicht weil die Stimmung gut ist und sie voll Zuversicht in die Zukunft blicken. Das Gegenteil ist der Fall.

Stuttgart - Die passende Umfrage zum Frühling: Verbraucher wollen Autos kaufen, neue Möbel anschaffen und in den Urlaub fahren. Das klingt erst einmal gut, kurbelt den Konsum an und erhöht das Wirtschaftswachstum. Alles in Butter? Mitnichten.

Die Menschen geben Geld aus, weil sie sehen, dass sich auf ihrem Sparbuch nichts bewegt. Minimale Zinsen und das schon seit Jahren. Das schafft kein Vertrauen in die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Immer mehr Menschen fragen sich zudem, ob der Euro eine Zukunft hat. Auch das ist ein Grund, weshalb sie konsumieren und sich Dinge anschaffen, die sie vielleicht erst in Zukunft oder gar nicht gebraucht hätten. Auf kurze Sicht ist wenig dagegen einzuwenden. Doch langfristig sind viele Verbraucher damit auf einem falschen Weg.

Was heute nicht zur Seite gelegt wird – ob auf ein Sparbuch, das Tagesgeldkonto oder in einen Aktienfonds angelegt – das fehlt im Alter. Das Alter ist noch weit weg, mögen viele denken. Doch es holt einen ein. Und dann ist es wichtig, dass neben der gesetzlichen Rente noch ein Polster existiert. Sonst wird es finanziell sehr eng. Die Zinspolitik der europäischen Notenbank verleitet viele Verbraucher, den Gedanken an Vorsorge von sich zu schieben. Das wird ein bitteres Erwachen geben.