Bastian Joas gelang mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze der sehenswerteste Treffer. Foto: Archiv Yavuz Dural

Calcio Leinfelden-Echterdingen brennt beim 4:1 gegen Laupheim ein Offensivfeuerwerk ab. Nun will der Verein schnell Neuzugänge präsentieren.

Echterdingen - „Ob es 1:0 oder 7:0 ausgeht, ist mir völlig egal. Aber dieser Dreier muss jetzt her“, hatte der Trainer Francesco Di Frisco gefordert. Gesagt, getan. Beim Abpfiff stand es für seine Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen am Sonntag gegen den FV Olympia Laupheim 4:1. Das sollte es dann gewesen sein: Der Klassenverbleib, an dem in den Goldäckern freilich eh nie einer ernsthaft zweifeln wollte, ist praktisch in trockenen Tüchern. Nun können die Echterdinger die Personalplanung für die kommende Saison forcieren. „Wir starten in dieser Woche die konkreten Gespräche“, sagt Di Frisco und ist optimistisch, „dass wir dann schon ein, zwei Neuzugänge präsentieren können.“ Was die eigene Zukunft betrifft, ist der Coach derweil weiterhin zurückhaltend: „Ich bin unwichtig, wichtig sind die Mannschaft und der Verein.“

Eben jene Mannschaft brannte in ihrer aktuellen Partie ein wahres Offensivfeuerwerk ab. Auch ohne ihren Toptorjäger Gentian Lekaj, der wegen einer Wadenprellung passen musste, waren die Echterdinger durchgängig das klar bessere Team und hatten Torchancen im Überfluss. Das Wettschießen eröffnete allerdings der Tabellenvorletzte aus Laupheim in der dritten Minute. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld landete eine Volleyabnahme von Julian Haug am Pfosten. Von dort prallte der Ball aber zu ihm zurück, sodass Haug nur noch einschieben musste.

Einziges Manko: die Chancenverwertung

Calcio zeigte sich davon unbeeindruckt und spielte die Gäste förmlich an die Wand. Mit schnellem Kombinationsfußball und Angriffen über die Flügelspieler erarbeiteten sich die Gastgeber eine Chance nach der anderen. Einziges Manko: der Ball wollte lange Zeit einfach nicht ins Tor. „Wir haben bis zum Fünfmeterraum super gespielt“, stellte Di Frisco fest. So zum Beispiel, als Sascha Häcker einen Kopfball nur hauchdünn neben das Tor setzte. Oder als Häcker per Hacke auf Diamant Avdiu ablegte, der allerdings am Gästekeeper Julius Lense scheiterte.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte sollte dann aber doch noch der Ausgleich fallen: Nach einem Freistoß stieg Josip Pranjic am höchsten und wuchtete den Ball per Kopf ins Netz. „Dieses 1:1 noch vor der Pause war unglaublich wichtig“, sagte Di Frisco und stachelte die Seinen in der Kabine nochmals an. Die Vorgabe: den Druck weiter erhöhen.

Joas mit dem Tor des Tages

Und siehe da: in Durchgang zwei reichten den Echterdingern dann zehn starke Minuten, um aus ihrer drückenden Überlegenheit endlich richtig Kapital zu schlagen. So brachte Avdiu die Seinen in Führung, nachdem sich Ugur Capar zuvor munter durch die Laupheimer Hintermannschaft gedribbelt hatte. Nur zwei Zeigerumdrehungen später erhöhte Bastian Joas mit einem sehenswerten Volleyschuss von der Strafraumgrenze auf 3:1, ehe Häcker eine Flanke von Lukas Zweigle in die Maschen drosch und damit alle restlichen Zweifel ausräumte.

„Wir wussten, dass der Gegner tief steht und haben daher die Lösungen über die Flügel gesucht“, sagte Di Frisco zur taktischen Ausrichtung. „Die Mannschaft hat dies verinnerlicht und ein überragendes Spiel gemacht.“ Die Gäste waren vor allem in der zweiten Halbzeit vollkommen abgemeldet. Zu Torabschlüssen kam der stark abstiegsgefährdete Gegner überhaupt nicht mehr. Er hat nun zwölf seiner vergangenen 13 Spiele verloren.

Calcio hingegen könnte die Saison noch zu einem versöhnlichen Abschluss führen. Der Abstand zu Platz fünf beträgt lediglich noch zwei Punkte. „Wir werden auch in den letzten drei Spielen nichts herschenken“, kündigt Di Frisco an. Die nächste Aufgabe hat es freilich in sich. Am kommenden Samstag geht es zum Tabellenzweiten und Aufstiegsanwärter nach Rutesheim. Calcio Leinfelden-Echterdingen: Bortel – Zweigle, Pranjic, Biljeskovic – Candan, Ismaili, Avdiu, Vidic (81. Lombaya) – Capar (85. Parrinello), Häcker (78. Carfagna), Joas (55. Syla). FV Olympia Laupheim: Lense – Dress, Topolovac (58. Nikolic), Wesolowski, Mangold – Filho (74. Engel), Hegen, Haug, Schrode – Neuwirth (26. Steinle), Athanasiadis (60. Aggeler).