Hannes Bast zeigte 15 Paraden und verhalf seinem Team damit zum Sieg. Foto: Archiv (Baumann)

Der Handball-Verbandsligist klettert mit einem 35:29 im Topspiel gegen den TSV Bönnigheim auf Rang zwei. Ausgerechnet in Unterzahl zieht das Team deutlich davon.

Zeitgleich, während die Halbzeitsirene ertönt, geht Maximilian Schädlich mit gesenktem Kopf vom Feld, sein Gesicht versteckt er kopfschüttelnd im Trikot. Der Habo-Spieler kassierte gerade zum denkbar unglücklichen Zeitpunkt eine Zwei-Minuten-Strafe. Wird sein Team die zweite Hälfte bei 13:14-Rückstand doch in Unterzahl beginnen müssen. Was er und die Zuschauer in der voll besetzten Riedhalle in Steinheim nicht ahnen: Die drittplatzierte Habo wird die Unterzahl im Verbandsliga-Topspiel gegen den Zweiten TSV Bönnigheim wegstecken, als wäre sie nicht existent. Bis Minute 36 schraubt sie das Ergebnis gar auf 18:14.

 

Die zuvor spannende erste Hälfte, in der die Führung mehrmals wechselte und in der nur Bönnigheim einmal beim 10:13 auf drei Tore davonzog (26.), ist damit erst einmal Makulatur. Nun ist die Habo vergleichsweise deutlich vorne. Besonders tritt in dieser Phase Tim Beiermeister in Erscheinung, der in der ersten Hälfte auf der Bank saß. Er trifft direkt nach seiner Einwechslung, bereitet die folgenden beiden Tore vor. Die Spielfreude ist dem Heimteam vor allem beim Treffer zum 17:14 anzumerken, der eine Kombination über das ganze Spielfeld krönt. Die Habo, die mit extrem offensiver Abwehr in den Abend gestartet war, verteidigte nun defensiver und hielt Bönnigheim auf Abstand.

Gäste finden keine Mittel, zurückzukommen

Und dann war da noch Keeper Hannes Bast: Der Youngster zeigte in Minute 42 erst seine zehnte Parade – um dann noch zum 23:18 ins leere Tor gegenüber zu werfen und den Gegner zur Auszeit zu zwingen (43.). „Er hat eine Topleistung gezeigt und das Torhüterduell klar gewonnen“, lobte auch Bönnigheims Trainer Simon Weiberle – bekannt aus Oberstenfelder Zeiten – den Keeper.

Die Gäste – mit Tobias Selcho als Spielmacher und Ruven Lehmann auf der Bank mit weiteren im Bottwartal bekannten Handballern am Start – fanden keine Mittel, wieder zurückzufinden. Vielmehr zog die Habo weiter davon. 27:21 stand es nach 48  Minuten, nachdem Philipp Storz Kreisläufer Patrick Mustata bedient hatte und der sich mit starker Drehung durchsetzte.

Die Reaktion der Gäste, ab Minute 50 Marc Pflugfelder und Tim Beiermeister in Manndeckung zu nehmen, wurde Sekunden später durch eine bittere Zeitstrafe, als der Ball unabsichtlich mit dem Fuß gespielt wurde, durchkreuzt. In voller Mannstärke nahm Bönnigheim später dann gleich drei Habo-Spieler in Manndeckung und bei eigenen Angriffen den Keeper raus. Doch all das brachte nichts mehr. Die Buffalos brachten den Heimsieg ungefährdet mit 35:29 ins Ziel.

In der Tabelle zieht die Habo damit an Bönnigheim vorbei und steht selber auf Rang zwei. „Es war ein super intensives Spiel und das Torhüter-Duell war heute sicherlich ausschlaggebend. Hannes war ein riesiger Rückhalt für uns“, sagt Habo-Coach Jan Diller. Er sei stolz auf die Mannschaft. Alle Feldspieler im Kader hatten Einsatzzeit bekommen, „und alle haben auch abgeliefert“. Was sich auch darin widerspiegelt, dass es gleich zwölf verschiedene Habo-Torschützen gab.

Habo SG: Bast (1) – Beiermeister (4), Schuster, Brunner (1), Körner (1), Storz (1), Siegler (2), Schädlich (1), Pflugfelder (4/3), Mustata (2), Schäfer (6), Auracher (3), Ziegler (1).