Die Au-weia-Pose zu den vergangenen Spieltagen. Die Trainer Francesco Guerra und Francesco Di Frisco (von links) wissen, dass sich ihre Mannschaft nun steigern muss. Foto: Archiv Yavuz Dural

Calcio Leinfelden-Echterdingen steht gegen den Tabellenletzten Schwäbisch Hall unter Zugzwang. Schlecht: zwei Abwehrgrößen fallen weiter aus.

Echterdingen - Wenn nicht jetzt, wann dann? Eine Frage, die sich so mancher Anhänger der Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen vor dem nächsten Heimspiel an diesem Sonntag stellen dürfte. Denn nach zwei Niederlagen zum Auftakt der zweiten Saisonphase mit jeweils drei Gegentoren (2:3 in Neckarrems, 0:3 in Albstadt) empfängt das Team des Trainerduos Francesco Di Frisco und Francesco Guerra nun den Tabellenletzten, die Sportfreunde aus Schwäbisch Hall. Und gegen den soll, ja muss nun der erste Pflichtspielsieg im Jahr 2018 eingefahren werden, wollen die Echterdinger nicht Gefahr laufen, in die Abstiegszone zu rutschen.

Doch Vorsicht. Nicht nur, dass der Gegner vor Wochenfrist dem Tabellensiebten VfL Sindelfingen beim 2:2 einen Punkt abgeluchst hat – der Ausgleich gelang in Unterzahl. Im Hinspiel am vierten Spieltag musste Calcio dem Konkurrenten gar alle drei Zähler überlassen. Das 0:2 bedeutete für die Echterdinger seinerzeit einen der Tiefpunkte dieser Saison. Jahresübergreifend blickt das Filderteam aktuell auf vier Niederlagen in Serie zurück. Das Polster auf den ersten Abstiegsrang ist nur noch zwei Punkte groß – und das, obschon die Echterdinger mit 40 geschossenen Toren die zweitbeste Offensive hinter dem Tabellenführer Dorfmerkingen haben (42). Doch nach wie vor hakt es halt in der Defensive. Jene präsentiert sich nach der Winterpause und trotz der Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererkette weiter als Schießbude. 41 Gegentore sind es mittlerweile. Mehr haben nur die punktgleiche SKV Rutesheim (43) und der Drittletzte TSG Öhringen (42) bekommen. „Es will einfach nicht so klappen, wie wir uns das vorstellen“, sagt Guerra.

Scheuring und Paurevic fallen weiter aus

Dabei sei nicht nur die Viererkette die Achillesferse. Schon im Mittelfeld fange das Dilemma an. „Die Arbeit nach hinten gefällt uns nicht. Wenn wir den Ball verloren haben, bemühen wir uns nicht energisch genug um die Rückeroberung“, sagt Guerra. Das soll nun – mal wieder – anders werden. „Wir werden keinen schönen Fußball mehr spielen“, kündigt Guerra an. „Jetzt, im Abstiegskampf, brauchen wir energische Leute, die Zähne und Härte zeigen und die es verkraften, wenn sie mal einen Schlag abbekommen.“ Wer das sein soll? Namen wollte Guerra vor dem Abschlusstraining am heutigen Freitag nicht nennen. Fakt allerdings ist, dass der Routinier Thomas Scheuring nicht dazugehören wird. Nachdem er schon beim jüngsten 0:3 in Albstadt wegen Wadenproblemen nicht im Aufgebot stand, wird er erneut und wohl auch länger fehlen. Krank gemeldet haben sich zudem Daniel Juric und der inzwischen von seinem Kreuzbandriss genesene Christopher Paurevic, Letzterer ebenfalls ein Kandidat für die Abwehrreihe.

Dass das Spiel gegen das Ligaschlusslicht richtungweisend ist, das wissen sie in den Goldäckern. Und sie wissen auch, dass die Schwäbisch Haller deutlich mehr können, als es der aktuelle Tabellenstand vermuten lässt. Und dabei muss man sich nicht nur das Hinspiel vor Augen führen. Von den letzten fünf Begegnungen haben die Gäste unter ihrem neuen Coach Petar Kosturkov (stieg vor acht Spieltagen ein) nur jenes gegen den Spitzenreiter Dorfmerkingen verloren. Ansonsten gelangen zwei Siege und zwei Unentschieden.