Saisontreffer Nummer zehn: Gentian Lekaj (Mitte) führt nun zusammen mit dem Sindelfinger Oliver Glotzmann die Torschützenliste der Verbandsliga an. Foto: Pressefoto Baumann

Der Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen gewinnt gegen den Tabellenletzten SV Breuningsweiler mit 4:1. Die Luft in der Abstiegszone ist aber weiterhin dünn.

Echterdingen - Sie haben es also doch noch nicht verlernt: das Gewinnen. Nach zuletzt sieben sieglosen Spielen haben die Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen den Tabellenletzten SV Breuningsweiler mit 4:1 besiegt. Ein Resultat, das dem eigenen Ego gut tun dürfte – das zugleich aber im unerwarteten Kampf gegen den Abstieg weniger bringt als erhofft. Denn aufgrund der gleichzeitigen Erfolge des FV Löchgau und des FC 07 Albstadt bleibt es in der unteren Hälfte des Klassements eine enge Geschichte. Damit ist für die Echterdinger nun auch im letzten Spiel des Jahrs am nächsten Sonntag erneut zuhause eben gegen Albstadt ein Sieg absolute Pflicht.

Dass die drei Punkte an diesem Samstag verdient waren, daran besteht kein Zweifel. „Das Ergebnis spiegelt aber nicht die Leistung wieder“, sagt der Breuningsweiler Spielertrainer Niko Rummel, der sein Team wegen eines Mittelfußbruches nur vom Seitenrand aus coachen konnte und der erst wieder im neuen Jahr aufs Spielfeld zurückkehren wird. Rummel hat Recht. Calcio stellte zwar in den ersten 45 Minuten das dominierende Team und ging durch Tore von Josip Pranjic, der einen an Gentian Lekaj verursachten Foulelfmeter verwandelte, und Lekaj selbst folgerichtig mit einer 2:1-Führung in die Pause. Das zwischenzeitliche 1:1 hatte Stefano Costa per Handelfmeter erzielt. Dem Echterdinger Abwehrchef Josip Biljeskovic war bei einem Abwehrversuch in Hampelmannmanier der Ball an die Hand gesprungen. Es war der einzige Schuss der Gäste auf das von Henning Bortel bewachte Calcio-Tor in der ersten Hälfte.

Ganz anders die Platzherren, die durch Dimitrios Vidic (7.), Bastian Joas (19.) und Pranjic per direktem Freistoß (33.) beste Möglichkeiten hatten, das Ergebnis höher zu schrauben. Sie alle scheiterten am gut aufgelegten Gästekeeper Luther Brice Adem Labem.

Calcio-Führung wackelt

Nach dem Wiederanpfiff war es dann aber mit der offensiven Herrlichkeit der Heimelf schnell vorbei. Der Grund: Rummel hatte sein Spielsystem verändert. Die Calcio-Akteure wurden nun deutlich aggressiver angelaufen, und plötzlich wackelte deren Führung. Zwei dicke Möglichkeiten von Marian Asch (51./68.) und eine weitere von Balazs Lencse (67.) blieben allerdings ohne Folgen. „Wir haben etwas nachgelassen“, sagte der Echterdinger Trainer Francesco Di Frisco. Nicht nur das. Seine Kicker, die immer dann Platz hatten, wenn es mal schnell ging, konnten das Tempo der ersten Hälfte nicht aufrechthalten. Obendrein agierten sie vor dem gegnerischen Tor viel zu hektisch, sodass meist der letzte und vielleicht entscheidende Pass zu ungenau gespielt wurde.

Nichtsdestotrotz: am Ende konnte sich Di Frisco, der sich mit seinem Trainerkollegen Francesco Guerra erneut für eine Dreierabwehrkette entschieden hatte, auf die individuelle Klasse seiner Akteure sowie sein Gespür bei den Einwechslungen verlassen. So war es erst der nach seiner Verletzung langsam wieder in Form kommende Torjäger Sascha Häcker, der nur drei Minuten nach seiner Hereinnahme einen Konter eiskalt zum 3:1 abschloss (86.). Seinem Jubel fiel darauf die Eckfahne zum Opfer, die er mit einem Kung-Fu-Sprung halbierte. Vier Minuten später erkämpfte sich dann Ugur Capar die Kugel auf der linken Außenbahn und zirkelte diese unhaltbar flach ins weiter entfernte Toreck zum 4:1-Endstand. In beiden Fällen war Adem Labem gegen die platzierten Schüsse machtlos.

„Das war ein wichtiger Sieg. Jetzt müssen wir gegen Albstadt unbedingt nachlegen“, sagte Di Frisco. Dass das gelingt, davon ist er überzeugt. „Wenn wir wollen, sind wir daheim eine Macht.“ Die Betonung liegt auf dem Wort „wenn“.

Calcio Leinfelden-Echterdingen:
Bortel – Bäuerle, Biljeskovic, Zweigle – Vidic (86. Lombaya), Candan (72. Capar), Pranjic (90. Zogaj), Avdiu (82. Häcker)– Joas, Ismaili – Lekaj.

SV Breuningsweiler:
Adem Labem – Brenner, Stefano Costa, Franzen, Jungbluth – Lencse (75. Pollak), Grundmann, Goncalves, Armbruster – Friedrich, Asch.