Wer schießt Tore für Calcio? Das bleibt die wichtigste Frage. Zuletzt durfte sich Gentian Lekaj (rechts) als zentrale Spitze versuchen, agierte aber wie seine Teamkollegen ohne Durchschlagskraft. Foto: Archiv Yavuz Dural

Der Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen empfängt am Sonntag den VfL Pfullingen. Im bislang letzten Aufeinandertreffen im März setzte es eine 1:4-Klatsche.

Echterdingen - An das bislang letzte Aufeinandertreffen mit dem VfL Pfullingen werden sich die Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen nur ungern erinnern. Es war am 4. März dieses Jahres, und es war der Pflichtspieleinstand des seinerzeit neuen Trainerduos Francesco Di Frisco und Francesco Guerra. Ein Einstand, der allerdings völlig in die Hosen ging. Am Ende stand im Duell der beiden Aufsteiger für den Filderclub eine 1:4-Schlappe zu Buche. Di Friscos damalige Hoffnung, dass die Niederlage vielleicht auch ihr Gutes habe und alle Spieler nun aufgewacht seien, ist nicht wahr geworden – irgendwie bis heute nicht. Gerade einmal vier Punktspielsiege sind den Echterdingern seither saisonübergreifend gelungen. Vor dem jetzigen Wiedersehen mit seinem Gegner am Sonntag in den Goldäckern belegt Calcio in der Tabelle einen Abstiegsplatz und ist folglich unter Zugzwang.

Mit einem Sieg mit dem Gegner gleichziehen

Diesmal, daran lässt Di Frisco keinen Zweifel, soll der Hase anders laufen als im März. Auch die 2016/2017 schließlich viertplatzierten Pfullinger sind in der neuen Saison noch nicht so richtig in Tritt gekommen. Aktuell liegen sie drei Punkte vor Di Frisco und den Seinen. Mit ihrem zweiten Heim- und Saisonsieg könnten jene also gleichziehen.

Worauf es ankommt? Einmal mehr nicht zuletzt auf die Durchschlagskraft im gegnerischen Strafraum, die Calcio mit Ausnahme des 4:2-Erfolgs gegen Rutesheim bisher weitgehend vermissen lassen hat. Keine Frage: bis zum Sechzehnmeter-Raum spielen die Echterdinger gut, und auch individuell kann ihnen kaum ein Konkurrent ein X für ein U vormachen. Das hat bislang jeder gegnerische Trainer bestätigt – zuletzt auch Marcus Wenninger vom Spitzenreiter FSV Hollenbach. „An den Einzelspielern gemessen, sind sie eine der besten Mannschaften der Liga, wenn nicht sogar die beste“, hatte dieser nach dem 2:0-Heimsieg seiner Mannschaft konstatiert.

Was zählt, sind ausnahmslos Punkte

Di Frisco mag bei solchen Worten ein Lächeln übers Gesicht huschen, sagt er doch selbst, dass seine Spieler stolz darauf sein können, wie sie spielen. Andererseits sagt er aber auch deutlich: „Das interessiert am Ende halt keinen. Was zählt, sind ausnahmslos Punkte.“ Und davon brauchen die Echterdinger an diesem Sonntag dringend welche, wenn sie im Klassement die Kurve bekommen wollen.

Der Torjäger Shkemb Miftari kann bei diesem Unterfangen weiter nicht mithelfen. Nach seiner roten Karte am ersten Spieltag in Sindelfingen ist er ein letztes Mal gesperrt. Und auch der Innenverteidiger Max Weber, der gegen Rutesheim in der Schlussminute wegen einer Notbremse Rot sah, muss noch einmal pausieren. Ebenfalls wohl nicht im Aufgebot stehen wird Mahir Ege, der bis Mitte der Woche im Urlaub weilte. „Wer nicht trainiert, der spielt auch nicht“, lautet eine Regel von Di Frisco. Diese könnte nun auch Henning Bortel zum Verhängnis werden. Nachdem der Keeper zuletzt wegen einer Gehirnerschütterung Sezer Özerdem den Vortritt hatte lassen müssen, bringen ihn aktuell studiumsbedingte Fehlzeiten ins Hintertreffen. „Wenn er nur einmal in der Woche da ist, ist es schwierig, seinen Einsatz zu rechtfertigen“, sagt Di Frisco. Es sei denn, Bortel legt ein Abschlusstraining hin, das alle Zweifel wegwischt.

Was den Echterdinger Kapitän Gökhan Gümüssu betrifft, so hat der am Mittwoch zwar wieder mit der Mannschaft trainiert, ein Einsatz gegen den VfL Pfullingen käme nach seinem Muskelfaserriss aber wohl noch zu früh.