Der Torjäger Sascha Häcker trifft auf seinen Ex-Verein. Von 2007 bis 2011 spielte er in Rutesheim. Foto: Yavuz Dural

Calcio fährt selbstbewusst zum Sensationsteam dieser Verbandsliga-Saison.

Echterdingen - Für die von ihnen insgeheim erhoffte eigene Hauptrolle im Aufstiegsrennen hat es nicht gereicht. Werden die Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen dafür nun für die Konkurrenz zum Zünglein an der Waage? An diesem Samstag treten sie beim Tabellenzweiten SKV Rutesheim an – und zwar durchaus selbstbewusst, wenn man ihren Trainer Francesco Di Frisco zum Maßstab nimmt. „Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen“, sagt der Coach. Dafür allerdings müsste sich seine Mannschaft in einem Punkt deutlich steigern, wie eine Statistik zeigt.

Calcio und die Partien gegen die Spitzenteams der Liga – bislang ist dies für die Echterdinger eine recht bittere Angelegenheit. In zehn Kräftemessen der Runde mit den aktuellen Top sechs der Staffel gab es nur einen einzigen Sieg, das 3:1 vor sechs Wochen gegen den FSV Hollenbach. Ansonsten? Viel Lob, viel Aufwand, aber wenig Ertrag. Es ist nicht so, dass der Filderclub seine Grenzen hätte erkennen müssen. Doch fehlte es zumeist gerade in diesen Duellen an der nötigen Kaltschnäuzigkeit und Effizienz. Ein finales Hurra wie bei der 4:4-Achterbahnfahrt des Hinspiels gegen dem jetzigen Kontrahenten stellte die Ausnahme dar. Seinerzeit rettete Gentian Lekaj mit einem Toredoppelpack in der Nachspielzeit noch einen Punkt. „Für die Zuschauer war es ein tolles Spiel, für die Trainer ein Nachmittag nah am Herzinfarkt“, erinnert sich Di Frisco.

Häcker gegen seinen Ex-Verein

Und dieses Mal? Da dürfte für den damaligen Helden Lekaj zunächst nur ein Platz auf der Bank bleiben. Zum einen, weil er nach einer Wadenprellung erst seit Mittwoch wieder trainiert. Zum anderen, weil es für den Teamkollegen Sascha Häcker die Begegnung mit seinem Ex-Verein ist – und Letzterer somit wohl allein schon deshalb in der Aufstellung den Vorzug erhalten wird.

So oder so wird es der Vergleich zweier hochkarätig besetzter Offensivabteilungen. Für Rutesheim haben 2018/2019 schon drei Kicker zweistellig getroffen: Salvatore Catanzano, Gianluca Crepaldi (je zehn Tore) – und vor allem Noah Lulic (17 Tore). Lohn für den gerade mal 19-jährigen Senkrechtstarter: Im Juli folgt für ihn der nächste Karriereschritt. Er wechselt zum Oberligisten SSV Reutlingen. Nicht zuletzt Lulic haben die Rutesheimer ihren sensationellen Höhenflug zu verdanken. Zur Erinnerung: in der vergangenen Saison war die Mannschaft des Trainers Rolf Kramer eigentlich schon abgestiegen, ehe sie nur durch glückliche Fügungen noch zum Klassenverbleib kam. Nun winkt der große Coup – auch wenn man bei der Konkurrenz noch immer nicht dran glauben mag.

Wer Meister wird? Di Frisco tippt inzwischen wieder auf den TSV Essingen. Sollten die Seinen morgen den Platz als Verlierer verlassen, könnte er sich da allerdings auch täuschen.