Francesco Di Frisco will mit seiner Mannschaft beim Favoriten Hollenbach einen Auswärtscoup landen. Foto: Yavuz Dural

Nach dem Pokal-Viertelfinaleinzug will Calcio Leinfelden-Echterdingen nun auch in der Verbandsliga ein Ausrufezeichen setzen.

Echterdingen - Am Tag danach hat Francesco Di Frisco sicherheitshalber noch einmal aufs Ergebnistableau geschaut und ist fast ein bisschen erschrocken. Es ist Fakt: Aalen raus, Großaspach raus, Balingen raus – die eigene Mannschaft von Calcio Leinfelden-Echterdingen aber immer noch drin. So lautet der Viertelfinalstand für den württembergischen Verbandspokalwettbewerb nach dem großen Favoritensterben vom Mittwoch. „Wir gehören zu den Top acht in Württemberg“, sagt Di Frisco mit einer Mischung aus Staunen und Stolz. Es ist dies ein weiterer Beleg für den bislang guten Saisonverlauf des Filderclubs, bei dem der Trainer nun auch in der Punkterunde nicht mehr länger Versteck spielen will: Vor der schweren Auswärtsbegegnung an diesem Samstag beim FSV Hollenbach schaltet er vollends in den Angriffsmodus.

„Auf der Welle bleiben“

Hollenbach? Eines der Schwergewichte der Verbandsliga? Mag sein. „Wir fahren dort hin, um drei Zähler mitzunehmen“, sagt Di Frisco. Die Vorgabe lautet: „Auf der Welle, auf der wir gerade sind, länger bleiben.“ Gelingt dieser Coup im Hohenlohischen, würde sich Calcio in der Verfolgergruppe des Spitzenreiters Dorfmerkingen festsetzen und zugleich eine beachtliche Bilanz ausbauen. Punkt-, Pokal- und Testpartien zusammengerechnet, kommen die Echterdinger seit Spieljahrsbeginn im Juli auf 13 Siege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage. Nicht auszurechnen, wo die Mannschaft sogar stehen könnte, hätte sie sich nicht die unnötigen Verluste gegen die Aufsteiger Löchgau (0:0) und Nagold (1:1) erlaubt.

Aktuell hat das Cup-3:1 in Friedrichshafen Selbstvertrauen und Stimmung weiter gehoben. Auch, weil die Rahmenbedingungen entsprechend eingefädelt waren. Angereist war der Calcio-Tross an den Bodensee im Bus mitsamt Familien und Freundinnen, und zwar bereits am Dienstag. Vor Ort folgte ein gemeinsamer Ausflug, „zur Stärkung des Zusammenhalts“, wie Di Frisco es nennt. Die anschließende Hotelübernachtung vor dem Auftritt auf dem Rasen haben zwei Sponsoren finanziert.

Carfagna fällt langfristig aus

Der personelle Wermutstropfen: bei Toni Carfagna wurde mittlerweile eine Schambeinentzündung diagnostiziert. Für den Neuzugang ist das Fußballjahr 2018 damit bereits beendet. Dagegen kehrt Ugur Capar, dem das Trainergespann Di Frisco/Guerra unter der Woche eine Verschnaufpause gönnte, in die Mannschaft zurück. Und auch der Torjäger Sascha Häcker steht vor seinem Comeback, wenn auch erst einmal nur als Joker von der Bank , dessen Belastung nach mehrwöchiger Verletzungszeit langsam gesteigert werden soll.

Das Angriffspendant des Gegners weckt bei Calcio unterdessen gemischte Gefühle. Fabian Czaker führt mit sieben Treffern die Schützenliste der Staffel an – und stand vor dieser Saison ganz oben auf der Echterdinger Wunschliste. „Der Transfer war eigentlich schon fix“, sagt Di Frisco, ehe der Umworbene noch einen Rückzieher machte. Der Grund: der hohe Fahrtaufwand. In Hollenbach ist Czaker nun einer der wenigen im Aufgebot, bei denen es in dieser Saison bislang läuft. Der vermeintliche Aufstiegsanwärter an sich sucht noch nach seiner Form und ist momentan nur Zehnter. Ein Fehlstart, keine Frage. Ganz anders als bei Calcio, wo man nun mit Spannung auf den nächsten Pokalgegner wartet. Die Auslosung wird allerdings erst im Januar sein.